Thüringen Landesvertretung in Berlin: Scharfe Kritik an Neubau-Plänen

Die Landesvertretung Thüringens in Berlin. 1999 wurde sie eröffnet. Foto: dpa

Die Thüringer Staatskanzlei erwägt einen Umzug der derzeitigen Landesvertretung in Berlin. Auch ein kompletter Neubau scheint derzeit nicht ausgeschlossen zu sein. Die Opposition kritisiert die Pläne scharf.

 
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Erfurt/Berlin - 20 Jahre alt ist die Thüringer Landesvertretung in Berlin. Jetzt erwägt das Land einen Umzug oder gar einen Neubau. Regierungssprecherin Marion Wermann bestätigte dem MDR Thüringen einen entsprechenden Zeitungsbericht. Derzeit würden verschiedene Varianten geprüft, konkrete Aussagen könnten aber noch nicht getroffen werden. Konkrete Grundstücke seien auch noch nicht im Visier.

Mit scharfer Kritik reagiert die Opposition im Thüringer Landtag. Der CDU-Abgeordnete Markus Malsch sagte dem MDR, diese Prüfung komme jetzt mitten in der Corona-Krise zur Unzeit. Die Landesregierung solle sich auf wichtigere Dinge konzentrieren. Dazu gehörten Hilfen für die Kommunen und die Wirtschaft, so Malsch.

Torben Braga von der AfD zeigte sich gegenüber dem Sender, sehr überrascht, dass die Landesvertretung des Freistaats bereits 20 Jahre nach ihrer Errichtung so sanierungsbedürftig sei. Das Land könne es sich in dieser Phase der angespannten Haushaltslage nicht leisten, so eine Summe aufzubringen.

Robert-Martin Montag von der FDP forderte die Landesregierung auf, die Kalkulation für die Immobilienpläne offenzulegen. Statt Geld in ein überteures Projekt in Berlin zu stecken, sollte das Land lieber in die Schulen investieren.

Wie die Thüringer Allgemeine berichtet hatte, würden die Kosten für eine Generalsanierung der Vertretung mit 17 Millionen Euro veranschlagt. Ursprünglich errichtet worden war der Bau für umgerechnet zwölf Millionen Euro. Eine Sanierung würde mindestens drei Jahre dauern. red

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