Nicht alle Landkreise machen mit. Das Weimarer Land, der Unstrut-Hainich-Kreis und das Eichsfeld scheren aus, verzichten auf die Reform - und damit auch auf 70-Prozent-Förderung durch das Land zur Modernisierung der Leitstellen.

Das Innenministerium hatte im Februar sechs Leitstellen vorgeschlagen. Ein erstes Gutachten im Auftrag des Ministeriums hatte sogar nur noch vier Leitstellen empfohlen. In Thüringen gibt es 17 Landkreise und sechs kreisfreien Städte.

Die Leitstellen nehmen Notrufe entgegen und koordinieren Rettungs- und Notarzteinsätze. Wegen gestiegener Anforderungen an Technik und Qualifikation des Personals und zunehmendem Kostendruck bei Rettungseinsätzen sehen Land und gesetzliche Krankenkassen, die sie mitfinanzieren, Änderungsbedarf bei den Strukturen.

Bis Dezember 2027 sollen die sechs nun beteiligten Rettungsleitstellen vor allem technisch ertüchtigt werden. Das Innenministerium rechnet mit Kosten von rund 50 Millionen Euro, von denen 35 Millionen Euro vom Land beigesteuert werden sollen. Hinzu kommen rund 4,65 Millionen Euro für Projektsteuerung und Fachplanung, die das Land komplett übernimmt, wie ein Sprecher erklärte.

Unter anderem sehen die Pläne vor, dass die Leitstellen mit Digitalfunktechnik ausgestattet werden. «Unser Haus wird die Verbände und Aufgabenträger nach allen Kräften unterstützen», erklärte Innenstaatssekretär Udo Götze. dpa