Für die 270 Mitarbeiter - 100 Drucker und 170 Versandhilfskräfte - sollen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden, wie Unternehmenssprecherin Jasmin Fischer am Dienstag in Erfurt sagte. Die drei Thüringer Regionalzeitungen und die bisher in Erfurt gedruckten Anzeigenblätter der Mediengruppe sollen künftig am Funke-Standort in Braunschweig und bei externen Dienstleistern gedruckt werden. «Die Thüringer Redaktionen und Lokalteile sind von der Entscheidung nicht betroffen. Sie werden weiter in gewohnter Weise arbeiten und erscheinen», sagte Fischer.

Die Entscheidung der Druckverlagerung sei dem Unternehmen nicht leichtgefallen, weil sie mit einem Abbau von Stellen verbunden sei. Eine notwendige Erneuerung der rund 30 Jahre alten Druckmaschinen hätte das Unternehmen jedoch einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Wegen der sinkenden Druckauflagenzahlen und der steigenden digitalen Nutzung wäre diese Investition nicht zu rechtfertigen gewesen.

Mit der Auslagerung seien jährliche Einsparungen in Millionenhöhe verbunden, die künftig für Investitionen in den Digitalbereich und die Sicherung der regionalen Zeitungen in Thüringen zur Verfügung stünden. «Es ist keine Entscheidung gegen Print», sagte Fischer.

Von den zwölf Funke-Regionalzeitungen erscheinen mit der «Thüringer Allgemeinen», der «Thüringischen Landeszeitung» und der «Ostthüringer Zeitung» drei Blätter im Freistaat. Derzeit werden in dem Druckzentrum 200 000 Tageszeitungen gedruckt. Vor knapp 30 Jahren betrug die Auflage noch 550 000. Neben den Tageszeitungen werden in Erfurt auch Anzeigenblätter mit einer wöchentlichen Auflage von 800 000 gedruckt. dpa