Am letzten Tag im Juli haben 710 Frauen, Männer und Kinder das Kassenhäuschen passiert, am ersten Augusttag 670, obwohl es da noch wärmer war. An heißen Tagen wird gegen Mittag durchgezählt - 300 Besucher dürfen sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten. "Wir versuchen, Überfüllung zu vermeiden", so Klaedtke. "Bislang hat das ganz gut geklappt."
Ähnliches berichtet Schwimmmeisterin Steffi Häfner aus dem Freibad Steinbach-Hallenberg. Etwa 400 Besucher sind gleichzeitig erlaubt, doch so viele Gäste seien in diesem Jahr noch nicht auf einen Schlag erschienen. "Viele Badegäste kommen jetzt eher, auch schon vormittags, da verteilt sich der Besuch viel mehr als in den vergangenen Jahren", sagt Häfner.
"Alles in allem sind die Auflagen für die Besucher recht moderat, deswegen muss keiner zu Hause bleiben", findet Tino Schneider aus Ilfeld. Masken müssten dort nur am Imbiss getragen werden, besonders enge Umkleidekabinen seien gesperrt. Grundsätzlich gilt in allen Freibädern ein Mindestabstand, auch werden die Kontaktdaten beim Betreten des Bades erfasst. Hinzu kommen lokale Regelungen. Die Akzeptanz für die Maßnahmen sei bis auf wenige Ausnahmen gut, heißt es übereinstimmend.
Trotz der finanziellen Einbußen ist der Badebetrieb aktuell nirgends gefährdet. "Monetär lohnt sich dieser Aufwand natürlich nicht", erklärt Dierbach. Denn wegen der Hygiene-Auflagen sei insgesamt mehr Personal für weniger Gäste notwendig. Gerade im Corona-Sommer seien Freibäder zum Entspannen und Erholen aber wichtig für Einwohner und Gäste. Eine Einschätzung, die auch von den anderen befragten Kommunen geteilt wird. Alle hoffen nun auf ein paar Tage schönes Badewetter, um die Saison zumindest einigermaßen positiv abzuschließen.
In Thüringen gibt es dem Landesamt für Verbraucherschutz zufolge 165 Freibäder und 31 natürliche Badegewässer mit 41 Badestellen. Letztere wiesen bei einer aktuellen Untersuchung eine gute oder sehr gute Wasserqualität auf. dpa/red