Und in der Tat sieht solch ein Schein ziemlich echt aus. Kein Wunder, schließlich soll das Spielgeld, das normalerweise für Film und Theater verwendet wird - so wie es der Name verrät - ja auch nicht direkt als bedrucktes Papier identifiziert werden. Zu kaufen gibt es das Movie Money übrigens mit wenigen Klicks über das Internet.
Die Scheine sind dabei - wenn auch nur bei genauem Blick - eindeutig als Filmgeld gekennzeichnet! So steht auf der Vorderseite der Scheine unter der Europafahne "Movie Money”, womit auch der ursprüngliche Zweck der falschen Scheine klar ist. Die Weiterverwendung im realen Leben ist natürlich nicht erlaubt, was auch auf den Scheinen festgehalten ist: "This is not legal. It is to be used for motion props" (übersetzt: Das ist nicht legal, Es darf nur als Requisite verwendet werden), steht auf den falschen Geldscheinen.
In den vergangenen Wochen stellte übrigens vor allem die Polizei im Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen vermehrt falsche 20-Euro-Scheine sicher. Alleine Mitte/Ende August habe es 20 Fälle gegeben, in denen mit dem Falschgeld bezahlt worden sei. Unbekannte hätten dort ihre Einkäufe in den unterschiedlichsten Geschäften mit den falschen Scheinen bezahlen wollen oder die Scheine beim Geldwechseln eingesetzt. Im Ilm-Kreis oder selbst im Zuständigkeitsbereich der Landespolizeiinspektion Gotha sei Movie Money bisher noch nicht aufgetaucht, so die zuständige Polizeisprecherin Jana Krojer auf Nachfrage.
Geld wird geprüft
Die Polizei empfiehlt allen Bürgerinnen und Bürgern, sich die Geldscheine genau anzuschauen. Wer im Besitz eines falschen Scheines sei, sollte diesen bei der Polizei abgeben und Strafanzeige erstatten. Die Weitergabe eines solchen Scheines ist streng verboten. Jana Krojer von der zuständigen Landespolizeiinspektion erklärt: "In allen Fällen kommt es zu einer Begutachtung durch die Deutsche Bundesbank." Diese teile dann mit, ob es sich um eine Straftat oder eine Ordnungswidrigkeit handelt.
Strenge Regularien
Die Europäische Zentralbank hat sehr strenge Regularien für die Reproduktion von Euro-Banknoten. In ihrem "Beschluss über die Stückelung, Merkmale und Reproduktion sowie den Umtausch und Einzug von Euro-Banknoten" in der Neufassung von 2013 ist klar genannt: "Reproduktionen, die die Öffentlichkeit mit echten Euro-Banknoten verwechseln könnte, gelten als unrechtmäßig." Ausnahmen werden nur gemacht, wenn die falschen Geldscheine etwa aus einem Material bestehen, das eindeutig von Papier zu unterscheiden ist; bei beidseitigen Drucken die Scheine maximal halb oder mindestens doppelt so groß sind wie die Originale, einseitige Reproduktionen nur Teilabbildungen des Scheines enthalten und so weiter.
Mit Falschgeld, wie man es klassischerweise kennt, habe man sich bei der VR-Bank übrigens auch ab und zu mal zu beschäftigen. "Das kommt zum Glück nur selten vor; vielleicht drei bis fünf Mal im Jahr", schätzt Peter Neuhaus ein. Sowohl Münzen als auch Scheine würden gefälscht. Solche Fälle würden zur Anzeige gebracht.
Übrigens: Die Bundesbank hat nach eigenen Angaben im Jahr 2018 rund 58.000 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 3,4 Millionen Euro festgestellt. Die Zahl der Fälschungen ist damit gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent gesunken.
In Deutschland entfielen rund 88 Prozent des Falschgelds auf die 20- und 50-Euro-Banknoten. Auch die Anzahl der gefälschten Münzen ist leicht gesunken. 2018 konnten rund 33.000 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt werden. Im Vorjahr lag das Aufkommen bei rund 32.500 falschen Münzen. Am häufigsten gefälscht wurden 2-Euro-Münzen mit einem Anteil von 84 Prozent. Insgesamt bleibe das Falschgeldaufkommen in Deutschland laut Bundesbank auf einem niedrigen Niveau. Statistisch gesehen müsste ein Mensch 900 Jahre alt werden, um in Deutschland einmal im Leben mit Falschgeld in Berührung zu kommen.