Thüringen Der Rebell im Pullunder kommt nach Suhl

Wenn sich da mal ein Kleiner nicht Großes vorgenommen hat: Komiker und Musiker Olaf Schubert übt schon mal für seinen Auftritt der "Zeit für Rebellen"-Tour am kommenden Sonntag in Suhl. Foto: Agentur

"Zeit für Rebellen" heißt das aktuelle Programm von Komiker und Musiker Olaf Schubert. Am Sonntag ist der gebürtige Plauener beim "Sommerausklang" in Suhl zu erleben.

 
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Seine Zeit sei gekommen, proklamiert Olaf Schubert auf seiner Internetseite. Und zwar deswegen, weil sich der selbst ernannte Betroffenheitslyriker demnach schon immer als Rebell gesehen hat und nun findet, die Zeit sei reif für ihn. "Niemals schwamm er mit dem Strom - aber auch nicht gegen den Strom. Schubert schwimmt neben dem Strom - auf dem Trockenen, denn dort kann er laufen", verkündet der Text zu seinem aktuellen Programm, das - na klar - schlicht "Zeit für Rebellen" heißt.

Sommerausklang mit Abstand und Hygiene

Der "Sommerausklang" findet bis 3. Oktober auf dem Platz der Deutschen Einheit im Stadtzentrum von Suhl statt. Die Eintrittskarten sind zugleich Platzkarten, die Sitzplätze vor Ort ausgezeichnet und so angeordnet, dass sie den Abstands- und Hygienestandards, wie sie wegen der Corona-Pandemie in Thüringen gelten, entsprechen. Dazu gehört auch, dass Ein- und Ausgang getrennt sind und Desinfektionsmittel bereitgestellt wird. Während des Aufenthalts auf den festgelegten Plätzen muss keine Mund-Nase-Bedeckung getragen werden, lediglich bei Betreten und Verlassen des Platzes sowie beim Toilettengang ist sie nötig.

Und mit diesem ist er am Sonntag, 20. September, um 19 Uhr (Einlass 18 Uhr) auf dem Platz der Deutschen Einheit in Suhl beim "Sommerausklang" unserer Zeitung live zu erleben.

Herrlich selbstironisch sorgt der schmächtige Dresdner für Lacher im Publikum, wenn er erzählt, dass er seinerzeit die Wende im Osten eingeleitet und natürlich alle anderen Umwälzungen der Welt live im Fernsehen verfolgt habe. Offenbar war dem Mann mit dem markanten Pullunder dies dann selbst eine Spur zu mager. Und er hat beschlossen, er müsse jetzt doch mal mutiger ran.

Aber auf seine Art. Olaf Schubert sieht sich nämlich eher als sanften Rebell. "Er geht nicht vorsätzlich unter die Gürtellinie, sondern er ist dort zu Hause", heißt es in der Beschreibung seines Programms. Nun, das allein würde dem gebürtigen Plauener nicht gerecht. Seine Kunst und sein Alleinstellungsmerkmal sind die schrägen Pointen, die so widersprüchlich naiv-intelligent daherkommen, nie bösartig, sondern, naja, eben: sanft. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er nun zwar zur sofortigen Revolution aufrufen will - allerdings nicht vor 11 Uhr. Sein Schönheitsschlaf ist ihm wohl weit wichtiger. Und natürlich, wer schon mit einem Programm namens "Sexy forever" als lebendiges Beispiel durch die Republik getourt ist, der muss das Feld der Frauen nochmals beackern. Immerhin behauptet Schubert von sich selbst, die Nöte und Sorgen des weiblichen Geschlechts wie kein Zweiter ernst zu nehmen.

Auf der Bühne gebe er alles, lässt er verlauten. Versetzt Berge, nur um damit Gräben zuzuschütten. Einfacher gesagt ist sein Ziel: "Schubert macht alles platt!" Und so erzählt er nicht nur aus der Sicht eines ostdeutschen Provinzlers, er singt und kündigt an zu tanzen. Für die Frauen vor allem, klar.

Gleichzeitig bescheinigt er sich, dass er bescheiden geblieben sei. "Während andere Künstler schier explodieren und Feuerwerk auf Feuerwerk abfackeln, begnügt sich Schubert damit, einfach so zu verpuffen. Sich mit Madonna oder Justin Biber zu vergleichen, hält er deshalb noch für verfrüht." Na dann!

Großes kündigt der Wortwitz-Revoluzzer deshalb für seine Bühnenauftritte der aktuellen Tour an. Was er noch an Rebellen-Feuer unterm Hintern hat, ist am Sonntag in Suhl zu erleben.

Tickets (Vorverkauf 31,30 Euro) gibt es in den Geschäftsstellen dieser Zeitung und online unter

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