Voigt muss nun als Spitzenkandidat auf einem Landesparteitag bestätigt werden, das teilte Landesparteichef Christian Hirte mit.

Voigt galt lange als Kontrahent von Mike Mohring, der nach der Wahl von Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) im Februar seine Spitzenämter auf Druck der Öffentlichkeit und seiner Fraktion abgab. Voigt half, die Regierungskrise zu beenden, in der sich der Freistaat nach dem politischen Beben befand, das die Wahl von Kemmerich mit Stimmen von AfD, CDU und FDP bundesweit ausgelöst hatte. Zu seiner Kandidatur sagte Voigt am Abend: «Es ist mir eine Ehre und große Freude als Spitzenkandidat der CDU-Thüringen in die nächste Landtagswahl zu gehen.»

Voigt gilt als einer der Architekten des sogenannten Stabilitätsmechanismus. Auf Grundlage dieser Vereinbarung geben CDU-Abgeordnete bei wichtigen Entscheidungen der aktuellen Minderheitsregierung von Linke, SPD und Grünen ihre Stimmen und sorgen so für die nötigen Mehrheiten. Dafür definierte er die Rolle der CDU im Parlament als konstruktive Opposition.

Voigt ist promovierter Politikwissenschaftler und seit etwa drei Jahren Professor für Digitale Transformation und Politik an der privaten Quadriga Hochschule Berlin.

In Umfragen liegt die CDU in Thüringen zwischen 21 und 24 Prozent. Bei der Landtagswahl im Herbst 2019 hatte sie mit 21,7 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis seit der Wiedervereinigung in Thüringen eingefahren. Erstmals wurde sie dabei nicht stärkste Kraft, sondern landete auf dem dritten Platz - hinter der Linken und der AfD. dpa