Den jüngsten verfügbaren Zahlen zufolge seien die Arbeitsbedingungen im Jahr 2018 für nur noch 45 Prozent der Beschäftigten tarifvertraglich geregelt gewesen, teilte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag mit. Zur Jahrtausendwende hätten dagegen noch 55 Prozent der Thüringer Beschäftigten einen Tarifvertrag gehabt. Der Anteil der Unternehmen mit einem Tarifvertrag sei von 27 auf 20 Prozent gesunken.

Beim Entgelt zeigen sich dem Institut zufolge die größten Nachteile: So verdienten Beschäftigte in tariflosen Betrieben monatlich 29,3 Prozent weniger als Arbeitnehmer in vergleichbaren Betrieben mit Tarifbindung. Das mittlere monatliche Bruttoentgelt betrage in tarifgebundenen Betrieben 3320 Euro, während in Unternehmen ohne Tarifvertrag im Monat lediglich 2530 Euro gezahlt würden. dpa