Es gebe keine Ausfälle oder Verspätungen mehr, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage. In der Nacht hatte die Bahn noch darauf hingewiesen, dass es bis in die Vormittagsstunden zu Störungen im normalen Bahnbetrieb kommen könnte.

Am Dienstagnachmittag war der Bahnverkehr über Erfurt komplett eingestellt worden, weil ein Mann zunächst über die Gleise gelaufen und dann auf einen Mast in unmittelbarer Nähe zu den Hochspannungsleitungen geklettert war. Rund neun Stunden dauerte es, bis der Mann den Mast wieder verließ. Zwei Dutzend Sicherheitskräfte, darunter auch Verhandlungsspezialisten der Landespolizei, waren im Einsatz. Zu Motiven des Mannes machte ein Sprecher der Bundespolizei keine Angaben. Es sei aber festgestellt worden, dass er nicht in suizidaler Absicht gehandelt hatte. Gegen ihn wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.

Wie der Sprecher der Bundespolizei weiter sagte, könnten auch Regressforderungen der Bahnunternehmen auf den Mann zukommen, die den Erfurter Hauptbahnhof ansteuern. Seinen Angaben nach waren die Auswirkungen der Sperrung bundesweit zu spüren. Insgesamt sei es zu rund 250 Stunden Verspätungen gekommen. Der Erfurter Hauptbahnhof ist ein wichtiges Drehkreuz im Bahnverkehr. Über ihn laufen die Fernverkehre zwischen Berlin und München sowie von Leipzig und Dresden nach Fulda und weiter nach Frankfurt am Main. dpa