Ein wenig wie in Down-Under dürfte sich am frühen Donnerstagmorgen eine 32-jährige Frau gefühlt haben, als sie in ihrem Garten ein munter hoppelndes Känguru sah. Eines von fünf Exemplaren, die am Donnerstagmorgen im Weimarer Land ausgebüxt waren. Wie die Polizei informierte, bermerkten wenig später auch Autofahrer die Kängurus auf der Bundesstraße 7. Dort hätten sich die Tiere hingelegt.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben zügig die 47 Jahre alte Besitzerin der Tiere im ausfindig machen können. Diese schaute sogleich in ihrem Stall nach und musste feststellen, dass ihre fünf Kängurus fehlen. Die Polizei vermutet, ein Unbekannter habe das Tor des Geheges in der Nacht geöffnet. Vier der Tiere seien indessen zurückgebracht worden, ein Känguru wurde am Morgen noch vermisst. Zuletzt wurde es in der Nähe der B 7 gesehen, hüpfte jedoch nach Zeugenaussagen in Richtung Heimat.

In den letzten Jahren sind in Thüringen immer wieder Kängurus "ausgehüpft". So hat erst im Juni ein Känguru in Sonneberg für Lacher gesorgt, das aus dem Tierpark Neufang ausgebrochen ist. Im Garten von Neufangerin Ute Wöhner hatte es für eine Weile am Erdbeerfeld ausgeharrt, bevor es auf dem Nachbargrundstück im aufblasbaren Pool ein Nickerchen hielt. Schließlich konnten es die Tierpfleger wieder zurück in seine Heimat bringen.

2018 wurde ein Känguru aus Meuselwitz (Landkreis Altenburger Land) zwei Wochen lang vermisst, nachdem es von seiner Kuppel verschwunden worden war. Unbekannte hatten den Weidezaun zerschnitten, um an eine Spendenbox zu kommen.

Ein offenbar bahnbegeistertes Känguru ist 2016 in Erfurt gleich mehrfach abgehauen. Das Tier hatte damals mehrere Sprünge zu einer nahe gelegenen Bahnstrecke unternommen. Wie die Polizei erklärte, hüpfte das Tier in Begleitung von Beamten danach "selbstständig ins heimatliche Gehege" zurück.

Grundsätzlich ist es Privatleuten in Deutschland erlaubt, Kängurus zu halten. Es müssen dabei allerdings bestimmte Auflagen - etwa die Größe des Geheges - eingehalten werden. mk/dpa