Thüringen Altstadtherbst: Erfurt wagt sich trotz Corona an größeres Volksfest

Erfurt: Mariendom und Severikirche sind aus einer Riesenradgondel auf dem Domplatz zu sehen, wo mehrere Fahrgeschäfte stehen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird in diesem Jahr das traditionelle Erfurter Oktoberfest unter dem Namen "Erfurter Altstadtherbst" in veränderter Form, zum Beispiel ohne Festzelt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzregeln vom 26. September bis zum 11. Oktober stattfinden. Foto: Martin Schutt, dpa

Vom Eisenacher Frühlingsgewinn bis zur Dorfkirmes hat Corona zu Absagen bei Volksfesten geführt. Nicht so in Erfurt, wo beim Oktoberfest-Ersatz Altstadtherbst 150 000 Besucher erwartet werden.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Erfurt - Die Landeshauptstadt Erfurt ersetzt ihr traditionelles Oktoberfest wegen der Corona-Pandemie mit einem verkleinerten Festformat, dem Erfurter Altstadtherbst. Von diesem Samstag an locken 46 Schaustellergeschäfte mit Karussells, einem Riesenrad, Achterbahn und Imbissständen auf den Erfurter Domplatz, wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Der Ausschank von Alkohol ist verboten. Besucher müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen, um im Falle einer nachgewiesenen Corona-Infektion unter den Anwesenden von den Behörden gefunden werden zu können. Es gelten Abstandsregeln. Die Stadt rechnet bis zum 11. Oktober mit etwa 150 000 Besuchern.

Der Altstadtherbst ist neben dem Weimarer Zwiebelmarkt und der Geraer Höhlermeile eines von wenigen Volksfesten, die in Pandemiezeiten in Thüringen überhaupt stattfinden. Das Fest sei auch eine Generalprobe für den Weihnachtsmarkt in der Stadt, wie Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD) bei einem Vor-Ort-Termin sagte. Auf dem Domplatz sollen sich maximal bis zu 2000 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten dürfen, es gilt eine Einbahnstraßenregelung. Das Erfurter Oktoberfest haben in den vergangenen Jahren laut Stadt bis zu 750 000 Menschen besucht.

Für das überregional bekannteste Thüringer Volksfest, den Zwiebelmarkt in Weimar (7. bis 11. Oktober), hatte die dortige Stadtverwaltung bereits eine drastisch reduzierte Zahl der Händler und der Marktfläche angekündigt. Dort gilt ebenfalls ein Alkoholverbot, Besucher müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

In Gera werde aus dem sogenannten Höhlerfest am ersten Oktoberwochenende die «Höhlermeile» mit weniger Ständen, Händlern und Schaustellern, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung der Deutschen Presse-Agentur. Wie auch bei einem für die zweite Oktoberhälfte geplanten Herbstvolksfest gebe es weniger Stände, Händler und Schausteller als in den Vorjahren. Das Veranstaltungsprogramm sei reduziert, die Öffnungszeiten seien verkürzt worden.

Auch anderenorts in Thüringen durchkreuzt die Corona-Pandemie Planungen für traditionelle Herbstvolksfeste: In Apolda ((Kreis Weimarer Land) ist der für dieses Wochenende geplante Zwiebelmarkt bereits vor Wochen abgesagt worden - noch bevor in dem Landkreis wegen gehäufter Corona-Fälle Volksfeste bis einschließlich 4. Oktober untersagt wurden. In Eisenach sind nach Angaben einer Sprecherin der dortigen Stadtverwaltung in den nächsten Wochen keine größeren Volksfeste geplant. «Wie mit dem Weihnachtsmarkt umgegangen wird, diskutieren wir gerade», sagte sie. dpa

Autor

Bilder