Suhl 80 Prozent der Weihnachtsmärkte abgesagt

Der 27. Sühler Chrisamelmart, Südthüringens größter Weihnachtsmarkt mit 45 Buden, Krippe, Wichteln, Spielzeugschau und 4000 Lampen, lockt vom 27. November bis 23. Dezember Besucher an. (Mo-Do 11-20, Imbiss bis 21 Uhr, Fr/Sa 11-20, Imbiss bis 22 Uhr, So 12-19, Imbiss bis 20 Uhr, So 1.12. 12-21 Uhr.) Ein Weihnachtsmannbüro, in dem nur von Mittwoch von Sonntag gebastelt wird, hat montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr sowie am Wochenende von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Am Rathaus geht täglich um 16.30 Uhr (am 24. Dezember um 10 Uhr) ein Kalender-Türchen auf. Außerdem bieten Bühnenprogramme am Samstag und Sonntag ab etwa 14 Uhr Kurzweil. Weihnachself und Schneekönigin sind Nikolaus um 14.30 Uhr zu Gast und am 15. Dezember, um 14 Uhr, spielt die Burgen-Jazz-Band auf. Besinnliches gibt es auch am 23. Dezember, um 14.30 Uhr, von Drumming Piano. Foto: frankphoto.de

Innenstädte werden in diesem Advent viel weniger festlich sein. Bundesweit soll kaum jeder fünfte Weihnachtsmarkt stattfinden. In Thüringen wohl nur eine Handvoll.

 
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Suhl - Die Liste der abgesagten Weihnachtsmärkte wird immer länger. Nach einer Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing und des Handelsverbandes Deutschland haben 80 Prozent der Kommunen ihre Weihnachtsmärkte Corona-bedingt schon abgesagt. Weitere zwölf Prozent der befragten Kommunen seien noch unentschlossen.

In Thüringen wollen derzeit nur Schmalkalden, Arnstadt, Saalfeld, Weimar und Gera ihre Weihnachtsmärkte definitiv stattfinden lassen - in einer kürzeren und kleineren Variante. Suhl, Meiningen, Hildburghausen und Sonneberg überlegen noch. Sämtliche anderen großen Weihnachtsmärkte in und um Thüringen sind bereits gestrichen, darunter die in Erfurt, Lauscha, Coburg, Ilmenau, Gotha, Jena, Fulda, Bad Salzungen, Eisenach, Bad Hersfeld, Kronach, Bamberg, Nürnberg, Leipzig, Schweinfurt und Bad Kissingen.

Weihnachtsmärkte:

Soll stattfinden (abgespeckt und kürzer)

Schmalkalden, Arnstadt, Saalfeld, Gera

Absagen

Lauscha, Bad Salzungen, Ilmenau, Erfurt, Gotha, Weimar, Jena, Coburg, Fulda, Eisenach, Bad Hersfeld, Kronach, Bamberg, Nürnberg, Leipzig, Schweinfurt, Bad Kissingen

Entscheidung noch offen

Suhl, Meiningen, Hildburghausen, Sonneberg, Steinach, Dresden

Nach Angaben der Bundesvereinigung planen 90 Prozent der befragten Kommunen eine Unterstützung ihrer Innenstadthändler, um die Umsatzverluste durch den Wegfall des Weihnachtsmarktes wenigstens etwas auszugleichen. Dazu gehören etwa Aktionen wie Einkaufsgutscheine, oder Schaufensteraktionen.

In Thüringen war zuletzt zudem um die verkaufsoffenen Sonntage im Advent gestritten worden. Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte vorige Woche erklärt, dass die Landesregierung keine Gesetzesänderung anstrebe, um verkaufsoffene Sonntage auch ohne Weihnachtsmärkte zu ermöglichen. Denn offene Geschäfte an Sonntagen sind zwingend an einen besonderen Anlass gebunden. Ohne Weihnachtsmarkt entfällt dieser Anlass.

Vor allem in den großen Städten rechnen die Händler im Weihnachtsgeschäft mit Umsatzverlusten. In der Umfrage gaben 76 Prozent der Befragten in Städten mit mehr als 500 000 Einwohnern an, sie rechneten mit Minus. In Städten mit 50 000 bis 500 000 Einwohnern sagten dies sogar 89 Prozent. In Städten mit 20 000 bis 50 000 Einwohnern waren es noch 80 Prozent. In Städten mit 2000 bis 5000 Einwohnern ist das Bild etwas ausgeglichener: Dort rechnen 50 Prozent mit sinkenden Umsätzen, 48 Prozent immerhin mit einer Stagnation. Das Weihnachtsgeschäft ist für den Handel traditionell die umsatzstärkste Zeit des Jahres. jol/ak

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