Erlau Der kleine Bruno kämpft sich durch

Der kleine, schwerkranke Bruno aus Erlau kämpft sich tapfer durch. Seine Familie tut alles, um ihm mehr Lebensqualität zu verschaffen. Und viele helfen dabei, auch die Leser von Freies Wort .

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Erlau - Die Ferien bei Familie Hoffmann in Erlau sind zu Ende. Brunos großer Bruder Tom geht wieder in die Schule. Besonders für ihn, der so viel zurückstecken muss für Bruno, war der Besuch der Familie im Legoland ein tolles Erlebnis.

Hinter dem vierjährigen Bruno, der durch einen schweren und äußerst seltenen Gen-Defekt weder laufen noch sitzen kann, liegen wieder anstrengende Wochen. Da war der Besuch bei den Ärzten in Tübingen. "Ja, Bruno macht Fortschritte, hat uns der Professor erklärt, aber auch vor allzu großen Erwartungen gewarnt", erzählt Brunos Mutter Janine. Gleichwohl nutzt sie jede Möglichkeit, dem Kind Erleichterung zu verschaffen. Das Reiten bei der angehenden Pferde-Therapeutin Franziska Dorsch im Tierschutzhof Rhön-Grabfeld tut Bruno besonders gut. "Auf dem Pferd bemüht er sich aufrecht zu sitzen", erzählt seine Mutter froh. Das ist wichtig für die Entwicklung der Wirbelsäule. Damit sind die Orthopäden in Arnstadt recht zufrieden, aber die Füße bereiten Sorgen. Bruno trägt tapfer die Orthesen, aber möglicherweise wird er um eine Operation nicht herumkommen.

Viele Leser spendeten

Helfen soll dem kleinen Kämpfer auch ein sogenannter "Upsee". Das Gestell wird nicht von der Krankenkasse finanziert, aber so kann Bruno - verbunden mit einer erwachsenen Person - die Laufbewegungen mitmachen. Janine Hoffmanns Bandscheiben machen das allerdings nicht mit. Und so ist sie froh, dass ihre Kollegin Peggy aus der Apotheke das übernimmt. Wie überhaupt die Bereitschaft enorm groß ist, Bruno und seiner Familie zu helfen. Ein sorgenfreies, unbeschwertes Leben wird es für die Erlauer Familie wohl nie geben. Aber durch die vielfältigen Spendenaktionen und Aktivitäten wird sich die Lebensqualität der Familie vielleicht bald verbessern. Denn das Haus muss dringend barrierefrei umgebaut werden. Aber die finanzielle Situation lässt das nicht zu.

Doch da sind viele Menschen, die helfen wollen und das auch tun. Allein durch den Aufruf des Hilfsvereins von Freies Wort "Miteinander - Füreinander" sind schon 20 781,58 Euro für Bruno zusammen gekommen.

"Wir sind so froh über diese vielfältige Unterstützung", dankt Janine Hoffmann. Und da ist Jens Lönnecker von der Projektscheune in St. Kilian. "Er war schon da und hat die bauliche Situation begutachtet. In den nächsten Tagen schickt er uns Mitarbeiter, die das Haus vermessen und Varianten zum Umbau erarbeiten. Die Firma will uns bis zum Bauantrag begleiten."

Das alles hilft der Familie, in der sich natürlich alles um Bruno dreht, sehr. Gerade ist Janine mit dem Sorgenkind wieder für eine Woche in Köln. "Auf die Beine" heißt es da in dem interdisziplinären Behandlungskonzept für Kinder und Jugendliche mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit. Von der Intensivtherapie in Köln bis zur Therapie am Heimatort erfolgt die Behandlung im Zentrum für Prävention und Rehabilitation der Uniklinik Köln mit dem Galileo-Therapiezentrum, in die auch Bruno fest eingebunden ist. Dieses Programm wird jetzt erweitert. Es gibt wieder ein wenig Hoffnung, dass Bruno vielleicht bald besser leben kann.

Wichtige Bekanntschaft

Im engen Kontakt ist die Erlauer Familie auch mit Familie Storfinger in Neumark St. Veit im tiefsten Bayern. Dort ist der kleine Max zu Hause. Er hat den gleichen seltenen Gen-Defekt wie Bruno, ist aber ein Vierteljahr älter und ein Stück weiter in der Entwicklung. Die beiden Familien haben sich in der Ataxie-Sprechstunde in Tübingen kennengelernt. Der Besuch bei Familie Storfinger auf der Heimreise vom Legoland hat den Hoffmanns gut getan, ist doch der Austausch mit anderenen Betroffenen sehr wichtig und macht Mut. Bruno und seine Familie haben noch einen langen Weg vor sich. Einen Weg, auf dem sie dank der Hilfsbereitschaft vieler Menschen nicht allein sind.

Helfen auch Sie, liebe Leser, und spenden Sie. Der Hilfsverein unserer Heimatzeitung ist ein gemeinnütziger Verein und sorgt dafür, das jeder Euro auch ankommt, wo er hin soll.

Spenden an:

Freies Wort hilft e.V.

Stichwort: Bruno

IBAN: DE39840500001705017017

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns aus Köln die Nachricht von Brunos Mutter: "Bruno konnte heute für einen kleinen Moment alleine sitzen. Ich bin so stolz."

Autor

Bilder