Meinen Mords-Bammel vor Autofahrten bin ich danach kaum wieder losgeworden. Das ging schon bei meiner Abholung aus dem Klinikum los, als mir klar geworden war: So was wie mit dem Taxifahrer - wer erlaubt denn einem 78-jährigen Opa noch solch einen Beruf - kann einem doch schon an der nächsten Ecke ähnlich wieder passieren. Bei einer Fahrt zur kinderpsychologischen Therapie neulich, da kurvte ein Lkw auf der Gegenfahrbahn so komisch herüber.
Mama bittet auch immer noch Leute, die uns zu Erledigungen und Arztterminen bringen, nicht an der B 19-Unfallstelle vorbeizufahren, sondern den Weg durch Schwallungen hindurch zu nehmen. Und ich gucke nun immer noch ängstlich bei jeder Straßeneinmündung, dass da nicht wieder jemand Gas gibt und losfährt - auch wenn wir eigentlich wie damals voll die Vorfahrt haben. Auch wenn ich mich sehr freue, dass wir unsere Anne bald für’n paar Tage zu ihrem 15. Geburtstag aus ihrer Klinik in Frankfurt nach Hause holen könnten."
Lindsay wird im Dezember zwölf. Nicht erst, seit die Familie nun vor einem Umzug und Wohnungsumbau steht, kennt die angehende Gymnasiastin ihren Studien- und Berufswunsch schon seit Langem: "Innenarchitektin, was sonst?" uhu