Loraine indes macht Fortschritte, hat seit Monaten endlich wieder mal in der Badewanne plantschen dürfen. Nur zwei kleine Narben erinnern noch an die Operationen. Täglich muss Lori einen Saft schlucken und einmal pro Woche eine Chemo-Tablette. Die Blutwerte werden regelmäßig kontrolliert, aber nicht mehr jeden Tag, und der komplette Check bei den Spezialisten im Erfurter Klinikum steht alle vier Wochen an.
Mutter Lisa ertappt sich noch immer dabei, wie sie alte Unterlagen durchschaut, wie sie stundenlang im Internet Rezidiv-Formen (also eine mögliche Wiederkehr des Krebses) recherchiert und auf jedes noch so kleines Unwohlsein ihrer Tochter fast panisch reagiert. Aber sie will positiv in die Zukunft blicken und wünscht sich nichts sehnlicher als den Erfolg der nun begonnenen Erhaltungstherapie.
"Wir wissen, wie viele Jahre da noch vor uns liegen, und das Geld wird uns hier eine Stütze sein, mit der wir sehr behutsam umgehen", sagt sie. Vielleicht fahren Lisa und Andreas mit den Kindern Loraine und Aaron auch mal ein paar Tage in den Urlaub, aber natürlich nur, wenn die Ärzte ihr Okay geben.
Jetzt ist erst mal Weihnachten, und in der Familie Manteuffel sind nach bangen Monaten wieder ein bisschen Ruhe und Hoffnung eingekehrt. Der Baum ist geschmückt, die ersten Geschenke, die Kersten Mey für die Kinder m itgebracht hat, sind ausgepackt.
Heute, an Heiligabend, gibt es bei den Manteuffels nach alter Tradition Linsensuppe, bevor der Weihnachtsmann an der Tür klopft. Lori freut auf sich Oma und Opa, auf den Onkel, Tante und ihren Cousin William. Der elfjährige Aaron ist glücklich, seine kleine Schwester und die ganze Familie wieder beisammen zu haben.
Und Lisa und Andreas? Sie sagen allen Spendern und dem Verein ein von Herzen kommendes Dankeschön. Das größte Weihnachtsgeschenk aber ist für die beiden, dass Lori auf einem guten Weg ist. Dafür wird weiter gekämpft.