Ilmenau Weitere Spenden für die krebskranke, zweijährige Loraine

Klaus-Ulrich Hubert

Wenn Petra Kibbel zur Weihnachts-Gala einlädt, bleibt in der Festhalle kein leerer Platz. In der Nacht zum Sonntag half das auch der jüngsten Spendenaktion des Hilfswerks der Heimatzeitung für die krebskranke zweijährige Loraine.

 
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Ilmenau - Uff! - Erst irgendwann am frühen

Sonntagmorgen konnten sich Dutzende junger Tanzkursteilnehmer des Tanzstudios "InTakt" ihrer schicken aber oft erst noch einzutragenen, mithin drückenden, Tanzschuhe und des feinen Zwirns entledigen. - Geschafft!

"Für viele von Euch der erste Ball im Leben überhaupt", begrüßte Samstagabend in der Festhalle in überschwänglicher, fast mütterlicher und kumpelhafter Art "InTakt"-Chefin Petra Kibbel die jungen Leute unterschiedlichster Tanzkurse. Samt Hunderter "mitgebrachter" Eltern, Freunde und anderer Gäste.

Kein freier Platz auf den mit champagnerfarbigen Hussen festlich hergerichteten Festhallen-Bestuhlungen; ausverkauftes Haus. So wie es die seit Jahrzehnten traditionsreiche Weihnachtsgala der Freunde gepflegten Gesellschaftstanzes und Ausgehens auch in diesem Jahr versprach. Und dieses Versprechen abermals hielt.

Ja, wo laufen sie denn... Ach ist das aufregend, wenn Töchter und Söhne mit ihren Tanzschul-Partnern an der Hand vor so vielen gespannten Blicken Hunderter Zuschauer schick und charmant die Show(bühnen)Treppe der guten alten Festhalle hinunter zum Eröffnungstanz schreiten.

Doch selbst die routinierten Ensembles der "Kibbeline" - vom Jugendballett bis zur Dance-Company - kennen noch Lampenfieber, als sie mit dem "Phantom der Oper", zu Klassik-Adaptionen Beethovens oder der des guten alten Leonhard-Cohen-Allzeitklassikers über die Bühnenbretter schweben.

Einmal sogar gemeinsam mit dem Überraschungsgast Katharina Herz. Jener temperamentvoll-be-herzten Ilmenauerin, die auch jenseits des Schlager-Genres flott auf der Bühne unterwegs ist. Heute sogar mit einer eigens für die Gala einstudierten Gesangs- und Ballett-Choreografie. Passend zum Thema: "Komm lass uns tanzen geh’n!" So schön schräg, wie beim zipfelmützigen Christmas-Ballett. Oder so schick wie bei der Premiere von Cohens "Halleluja"-Eigenchoreografie aus dem Hause "InTakt".

Dass die Tonmeisterei um DJ Oli dann den alten Lindenberg-Hit "Club der Millionäre" - ohne tänzerisch-künstlerische Ambitionen des nächsten Bühnengastes - auflegt, hat seinen Grund: "Uli Hubert vom Hilfswerk von Freies Wort wird uns helfen in der Weihnachtszeit gemeinsam Gutes zu tun; nicht nur an uns selbst und volle Gabentische zu denken", sagt Petra Kibbel.

Der "Club" von nur gut hundert Mitgliedern des Vereins "Freies Wort hilft" hat seit Gründung vor zwei Jahrzehnten Menschen in Not sehr geholfen. Von Ilmenau und ganz Südthüringen bis Sachsen, von Haiti bis Hildburghausen. Mit über 1,7 Millionen Euro an Spenden; Eins zu Eins durchgereicht und stets kräftig aufgerundet.

Wie es sich für eine junge Familie aus eben diesem Hildburghausen anfühlt, wenn ihr Töchterchen Loraine plötzlich lebensgefährlich an Blutkrebs erkrankt: Loraine, zwei Jahre jung - der Autor musste und wollte angesichts der fröhlichen Gala-Nacht nicht ins Detail gehen, nachdem er kurz an vorangegangene Hilfsaktionen der Heimatzeitung und ihrer Leser erinnerte.

In diesem Jahr beispielsweise die für den dreifachen Familienvater Christoph Rehberg aus dem nahen Waffenrod. Die bislang größte Einzelhilfe-Aktion brachte für die totale Umstrukturierung des Lebens einer Familie, deren junge Mama und Ehefrau auf der A 73 durch einen "Geisterfahrer" getötet wurde, bislang über 90 000 Euro zusammen.

Bisher waren 17 000 Euro im Rahmen der Hilfeaktion "Loraine" durch Spenden zusammengekommen. Die Auszählung des gläsernen Spendentopfes der segensreichen Ballnacht brachte weitere 320,20 Euro.

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