Claudia Jungk kann das alles kaum glauben. Auch, weil sie es diesmal ist, die Hilfe in Anspruch nehmen muss. "Ohne meine Freunde und die vielen positiven Reaktionen hätte ich es wohl kaum bis hierher geschafft", gibt sie zu. Dabei stehen ihr einmal mehr die Tränen in den Augen.
Extra in die Redaktion von Freies Wort kam Karsten Löwenberg, Inhaber eines Autohauses aus Sonneberg. Er hat die Patenschaft für das altersschwache Auto von Claudia Jungk übernommen. Reparaturen, Winterreifen, all das hat er auf eigene Kosten übernommen. Auch wenn das Auto trotzdem nicht mehr lange halten wird: Claudia Jungk hat wenigstens provisorisch ein Fahrzeug, mit dem sie regelmäßig nach Birkenfeld bei Hildburghausen fahren kann. Dort wurde für Marcus inzwischen ein geeignetes Heim gefunden.
Noch ist der behinderte junge Mann in der Eingewöhnungsphase und braucht viel Nähe zu seiner Mutter. Denn als sein Umzug anstand, hatte Marcus offenbar gehofft, dass er wieder nach Hause zurückkehren kann. Das ist leider nicht möglich. Umso schöner ist es, dass die Mitarbeiter des Pflegeheims ihn auffangen, wenn er Sehnsucht bekommen und dass sie so viel Geduld aufbringen. "Sie sind einfach traumhaft", sagt Claudia Jungk erleichtert.
Als eingetragene Betreuerin ihres Sohnes ist sie vorerst noch immer viel auf Ämtern unterwegs. Und weil sie das Erbe ihres Mannes ausgeschlagen hat, muss sie unzählige Gerichtstermine absolvieren. All das kostet Zeit und Nerven.
Umso hilfreicher war die unglaublich große Anteilnahme. Ein Händedruck hier, ein gutes Wort dort. Dafür bedankt sich Claudia Jungk sehr. "Die Leute versuchen, mir Kraft zu geben. Ich bin sprachlos, was sie alles für mich tun", sagt sie. Eigentlich, so verrät sie, sei ein Dankeschön von ihr viel zu wenig. "Aber was kann ich sonst sagen oder tun?"