Meiningen/Erfurt Hilfe für Ben: "Noch 59 solcher Tage und Nächte ..."

"Oma, meine Oma!" Immer, wenn Bens Schmerzen mal nachlassen, freut sich der Zweijährige über die Streicheleinheiten seiner Großmutter Eva Wenk. Foto: uhu

Der leukämiekranke kleine Ben aus Meiningen kämpft weiter. Viele Leser bangen mit - und helfen. Denn Lebenssituation seiner Eltern geht ins Geld, Einkommen bricht weg, Verbindlichkeiten aber bleiben. Mit Unterstützung der Leser konnte unser Hilfsverein innerhalb kurzer Zeit 3000 Euro zur Verfügung stellen.

 
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Meiningen/Erfurt - Das sind ja wundervolle Neuigkeiten; Bens Familie kann es noch gar nicht fassen. Sie hat mich gebeten, Ihnen und den vielen lieben Spendern ganz großes Dankeschön auszusprechen, dem ich mich von Herzen anschließe."

Susanne Klappka von der Lebenshilfe Meiningen schrieb das kürzlich an Barbara Gerhardt, ehrenamtliche Kassenbeauftragte des Vereins "Freies Wort hilft". Sie und unsere Leserin Elvira Thomae aus Gleichamberg im Grabfeld hatten den Hilfswerk dieser Zeitung im Juli um Unterstützung für die junge Familie Wenk ersucht.

Hilfsaktion

Wer dem kleinen Ben helfen möchte, der kann auf das Konto des Vereins "Freies Wort hilft e.V." spenden. IBAN: DE39 8405 0000 1705 0170 17 bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse

Beide Eltern waren in der Lebenshilfe beschäftigt, seit April aber nur noch mit der Pflege und Begleitung ihres schwerkranken Ben. Lebenshilfe ganz direkt. Denn zu mehr als 90 Prozent war der kleine Körper mit den gefräßigen Krebszellen befallen.

Da hatte Barbara Gerhard gerade zu den aktuellen 2723 Euro an Spenden-Eingängen unserer Leser mit dem Überweisungs-Zahlungsgrund "Ben" noch den Rest aus dem Vereinsvermögen aufgerundet. Auf glatte 3000 Euro, die so - binnen kurzer Zeit seit dem Aufruf vom 4. August auf dieser Seite - an Familie Wenk in Meiningen überwiesen werden konnten. Die Lebenssituation der Wenks geht ins Geld, Einkommen bricht weg, Verbindlichkeiten aber bleiben.

Der hochgradig an Leukämie erkrankte zweijährige Sohn der fünfköpfigen Familie Wenk stand da gerade vor dem bislang gefährlichsten Chemotherapie-Block im Erfurter Helios-Klinikum. Alles war bereit, Vater Alexander und Mutter Nadine (samt Baby) standen ihrem Mittleren wie immer in Erfurt rund um die Uhr zur Seite. Alles verbunden mit hohen zusätzliche Fahrkosten mit der kleinen Familienkutsche.

Von der hofft man nach jeder Fahrt durch den Rennsteigtunnel, sie möge auch morgen wieder durchhalten. Dann, wenn Bens Mutter Nadine ihren Mann bei der Krankenbettwache und der Beschäftigung des Kleinen in Erfurt wieder unterstützt. Wie schon seit Monaten, in denen natürlich in Erfurt auch zusätzliche Übernachtungskosten anfallen.

Seit Frühjahr 2017 sind menschliche und finanzielle Belastungen gewachsen - seit der schlimme Befund für ihr Kind auf sie eingeschlagen, dessen schwerer Kampf in der Kinder-Onkologie des Klinikums gegen den Blutkrebs begonnen hatte.

"Dann aber erstmal die Entschuldigung der Klinik, man müsse den nächsten Chemotherapie-Block um eine Woche verschieben", sagte Bens Papa Alexander Anfang voriger Woche in Erfurt. Der leidet dort, zumeist an der Seite seiner Frau aber auch seiner Eltern, inzwischen längst wieder mit dem Kleinen mit.

"Eben haben wir mit der nächsten Chemo begonnen", sagt der fürsorgliche junge Mann. Da zählt er am Wochenkalender gerade beim Countdown zum erhofften Neustart des Sohnes ins Leben die noch offenen Therapietage ab der Zahl 59 rückwärts.

Reges Treiben um Vater und Sohn und Personal im Klinik-Alltag. Viele junge Leben gibt's hier in den Kinderbetten. Und alle hoffen und bangen sie, all das hier wieder gesund werden, die Therapieblöcke durchstehen können.

"Noch 59 solcher Tage und Nächte. Solche, in denen unser Ben diese Wahnsinnsschmerzen vor sich hat." Allein schon beim häufigen Erbrechen und durch die schlimm brennenden, gereizten und offenen Hautstellen, sagt Alexander mit geröteten, übermüdeten Augen.

Nun kommt wieder seine Frau Nadine mit dem Baby Nele und Bens großer Schwester Zoey. Das hier ist mehr als nur übliche Klinik-Besuchszeit. Alle sind sie jetzt zusammen. Wie schon so oft beim Versuch, sich Ben gegenüber ihr stilles Mitleiden nicht anmerken zu lassen. Um so mehr aber die Hoffnungen für die Heilung ihres kleinen Jungen - riesig dankbar für so viel Südthüringer Lesersolidarität.

Die Aktion zugunsten von Familie Wenk läuft weiter. uhu

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