Wie ein finsterer Schatten liegt das Blutbad in der Grundstraße seither über dem Ort im engen Oelzetal nahe dem Rennsteig, der Auswärtigen bisher nur als Knotenpunkt umstrittener Hochspannungsleitungen ein Begriff war.
Aus der Schockstarre lösen sich die Altenfelder nur langsam, seit die junge Mutter ihre drei Kinder zu Hause in ihrem Blut fand und verzweifelt Hilfe holte. Was auch immer in den kommenden Tagen erhärtend als "Grund" für die Bluttat des Vaters aus dem nahen Stützerbach zutage kommt: Befragungen der Kripo und andere Zeugenaussagen bekräftigen, dass der mutmaßliche Kindsmörder zuletzt zwei Tage vor der Tat seine Frau schwer misshandelt haben soll. Die Staatsanwaltschaft geht der Vermutung nach, dass die Tötung der eigenen Kinder eine Rache für die Trennungsabsicht der Mutter vom Vater war.
Noch immer klingelte auch am Dienstag das Telefon des ehrenamtlichen Bürgermeisters, gibt es viele Fragen von Mitbürgern. Eine davon - zur Freude von Peter Grimm - besonders häufig: Wie soll's denn nun mit Daniela und hoffentlich bald auch ihrem überlebenden Dreijährigen weitergehen, wenn sie mal aus dem Krankenhaus kommen?
Eine Antwort darauf versuchen längst Danielas Familie und zwei besonders enge Freundinnen mit ihrer tröstenden, hilfreichen Mitmenschlichkeit zu finden. Ihre Mitbürger in Altenfeld und Umgebung haben sie dabei auf ihrer Seite. Sie sammeln bereits Spenden, denn finanziell stand die junge Familie nicht gut da: Er als zeitweise arbeitsloser Berufskraftfahrer, sie als gelernte Krankenschwester mit drei Kindern daheim. "Dazu dürfte kürzlich der Umzug innerorts, von der nach dem dritten Kind zu klein gewordenen Wohnung in eine größere, an die Reserven gegangen zu sein", sagt Bürgermeister Grimm.
Am kommenden Sonntag 10 Uhr gibt es einen besonders schweren Trauergottesdienst in der Altenfelder Dorfkirche. Es wird sicher sehr voll, wenn dort der kleinen Mordopfer gedacht werden wird.
"Trost", sagt Grimm, "kann in der Situation sowieso niemand spenden. Doch wir können alle zusammen Daniela und ihrem hoffentlich wieder genesenden Söhnchen zur Seite stehen. Sie und wir alle können doch gar nicht anders, als so solidarisch zu sein, dass sie die Chance hat, irgendwann in ein Leben danach zu finden." Wie auch immer das aussehen mag: In das Haus der entsetzlichen Tat, so sagte die Mutter dem Bürgermeister, will sie nie wieder zurück.
Der Verein "Freies Wort hilft - Miteinander Füreinander" bittet die Leser der Heimatzeitung, dieses Anliegen zu unterstützen. Spenden bitte auf das Konto von Freies Wort hilft e.V. bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse unter der IBAN: DE39 840500 00 1705 017 017 mit dem Verwendungszweck "Altenfeld". Alle Spenden sind steuerlich absetzbar und kommen zu 100 Prozent bei den Betroffenen an.