Die Riedels in Caaschwitz: Gegen Flut nicht versichert

Caaschwitz - "Wir konnten vom Klettergerüst unserer Kinder nur noch die oberste Sprosse sehen - kein Grundstück mehr vom anderen zu unterscheiden! Ein einziger brauner See!" Das sagt Marleen Riedel aus Caaschwitz. Mit Ehemann Thomas, Töchterchen Haley (5) und Sohn Florian (9) erlebte sie Anfang Juni in der Gartenstraße 14 die Elster-Flut mit erheblichen Sachschäden. Die Familie wähnte sich gerade am Ziel jahrelanger Sanierungen ihres vor vier Jahren gekauften Häuschens, Baujahr 1954.

"Die Heizung wurde 2012 neu eingebaut - zum Glück kein Öl, sondern Gas. Aber Pech: Alle Elektro-Installationen liefen nach der Sanierung im Keller zusammen", sagt Thomas. Alles hin jetzt. Heute blickt er vom Grundstück über ein Feld zur nahen Weißen Elster. Trotz Sommerhitze ist das Häuschen noch nicht annähernd getrocknet, inzwischen schimmelt es. Das Hochwasser vom 2. auf den 3. Juni hatte ihr eben erst fertig gestelltes Hab und Gut versenkt.

"Immer, wenn wieder Unwetterwarnungen kommen oder wir Sirenen heulen hören ..." Marleen erinnert sich mit Gänsehaut, wie beide noch bis Einbruch der Dunkelheit versuchten zu retten, was man tragen konnte. Bevor auch sie dem Evakuierungsaufruf folgten.

"Aber ihr habt ja wenigstens ne Versicherung!", habe ihnen Bürgermeister Dieter Dröse kürzlich gesagt. "Haben wir, aber die hat das Hochwasserrisiko nicht übernommen. Bisher helfen uns nur Freunde weiter", erzählt die 30-jährige Mutter.

Das einzig Gute am Hochwasser sei, zu erleben, wie die Menschen wieder mal zusammenhalten. Und das müsse man "wirklich mal sagen: Solch ein Vorbild dafür, solch ein Bürgermeister wie Herrn Dröse gibt es selten. Nicht einfach nur Worte oder Versprechen, nein der hilft und packt an. Ob im Kindergarten oder wo immer er gebraucht wird!".

Den Riedels bangt es vor neuen tiefschwarzen Wolken, während der Ersatz für die Schäden ihr Familienbudget deutlich überschreitet. uhu

"Freies Wort hilft - Miteinander Füreinander" unterstützt Familie Riedel mit 4000 Euro aus den Spenden der Leser.