Zella-Mehlis - Dieses Land, das die Ureinwohner, die Maori, "lange weiße Wolke" nennen, war schon immer ihr Traum: Neuseeland. Als frisch gebackene Abiturientin ließ sich Sarah Magdalena Nickel 2006/07 auf das Land am anderen Ende der Welt ein. Auf der Basis von "Work & Travel" - arbeiten, um sich das Reise-Abenteuer selbst zu finanzieren.

Am Samstagabend ließ sie während einer vom Zella-Mehliser Kunst- und Kulturverein organisierten Lesung die Teilnehmer daran teilhaben. Was die junge Frau, inzwischen 23-jährig, so alles Down under erlebte, hat sie zwischen zwei Einbände gepackt. Entstanden ist ein Reiseführer der etwas anderen Art, persönlich und authentisch. Den 1. Teil, gerade mal vor zwei Wochen aus der Druckerei gekommen, stellte die Georgenzellerin in der Bürgerhaus-Scheune erstmals öffentlich vor.

In ihrer frischen Art nahm die junge Autorin ihre Zuhörer und Zuschauer - sie ergänzte ihre Texte mit Fotos aus Neuseeland - mit in das Land der Maori, der grünen Landschaften, der ungezwungenen Atmosphäre, in ein Land, das viermal mehr Schafe als Einwohner hat.

Alles - da ist sie ganz Verlegerin - verriet sie freilich nicht. Nicht den Grund ihres eintägigen Aufenthaltes im Gefängnis oder ihre Begegnung mit den Maori beispielsweise. Vor zwei Jahren, so lässt Sarah Magdalena Nickel die Gäste wissen, habe sie mit ihrem Vater, dem freischaffenden Maler, Grafiker und Glasgestalter, einen Verlag gegründet, der sich Goldhandbooks nennt. Neben dem Neuseeland-Buch, 1. Teil, ist bereits mit "Blütenblätter" ein vielbeachteter Gedichtband der jungen Autorin erschienen, mit Zeichnungen ihres Vaters.

Noch viel vor

Sarah Nickel studiert an der Mainzer Fachhochschule Kommunikationsdesign. Für sie, die seit Kindheitstagen "ungeheure Lust am Schreiben" hat, ist's eine ideale Kombination. So habe es ihr Riesenspaß gemacht, Gedichtband und das Neuseeland-Buch auch selbst zu gestalten, mit Hilfe und moralischer Unterstützung des Vaters freilich.

Als sie sich auf das neuseeländische Wagnis einließ, "dachte ich gar nicht daran, ein Buch darüber zu schreiben". Via Internet Blog hielt sie Kontakt mit Familie und Freunden, schrieb ihre Erlebnisse und Gedanken nieder, ließ die Daheimgebliebenen mit lebendigen Schilderungen Anteil haben an ihrem Abenteuer. Die Schar der Leser ihres "Tagebuches" wurde immer größer, bis irgendwann der Gedanke reifte, warum nicht ein Buch daraus machen?

Im Januar nächsten Jahres soll der Teil II ihrer Neuseeland-Reise erscheinen. Abermals im Eigenverlag, in dem künftig auch andere Autoren verlegt werden sollen. Sarah Nickel hat noch einiges vor . . .