Zella-Mehlis Aufforstung vorwiegend mit Hochlagenfichten

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Rund 16 500 Fichten, aber auch Bergahorn und Lärchen, werden in den nächsten Wochen im Bereich des Forstamtes Oberhof in die Erde gebracht. Thüringenweit sind es 600 000 neue Bäume.

 
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Oberhof - Im Bereich des Forstamtes Oberhof wird aufgeforstet. Seit Tagen ist ein - nach Ausschreibung - beauftragtes Unternehmen dabei, im Revier Goldlauter kleine Setzlinge in die Erde zu stecken. "Insgesamt 16 500 Pflanzen kommen im Oktober und November in die Erde", benennt Forstamtsleiter Bernd Wilhelm den Umfang der aktuellen Pflanzaktion.

Diese ist Bestandteil der großen Herbstoffensive der Landesforstanstalt, die im Spätherbst insgesamt 600 000 Bäumchen vorwiegend in den höheren Lagen des Thüringer Waldes pflanzen will. Nach Angaben von Horst Sproßmann, Leiter der Stabstelle Kommunikation und Medien beim Thüringenforst, erfolgt die Aufforstung zumeist mit Buche, Bergahorn, Eiche und Weißtanne. Rund um Oberhof werden Bernd Wilhelm zufolge größtenteils Fichten gesetzt - insgesamt 88 Prozent. Der Rest sind Bergahorn und Lärchen.

Die Bäumchen kommen aus der betriebseigenen Forstbaumschule Breitenworbis und sind gut geeignet, mit den Witterungsbedingungen am Rennsteig zurecht zu kommen. Die Aufforstung erfolgt im Bereich des Fichtenkopfes und am Schneekopf. In letzterem Gebiet wird im Rahmen eines Waldumbauprojektes der vorhandene Fichtenbestand verjüngt. Der Fachmann spricht von "vorangebaut". Das bedeutet, dass unter die teilweise 60 bis 70 Jahre alten Fichten neue kleine Bäumchen gesetzt werden, die die Höhenlage deutlich besser verkraften als der derzeitige Bestand und in den nächsten Jahrzehnten gut gedeihen sollen.

Standortgerechte Pflanzen

"Im Bereich des Forstamtes Oberhof hat die Fichte durchaus eine Daseinsberechtigung", betont Bernd Wilhelm. Schließlich gilt der Nadelbaum als ökonomisch bedeutsam, weil er schnell wächst und sein Holz hervorragende Eigenschaften aufweist. Waldumbau heißt - vor allem in den Höhenlagen -, dass bei Aufforstungen nicht nur Laubbäume in die Erde kommen, sondern sogenannte "standortgerechte Fichten".

Im Revier Goldlauter wird die groß angelegte Pflanzaktion auf immerhin elf Hektar vorgenommen, im Revier Schneekopf auf noch einmal sechs Hektar Fläche. Zusätzlich werden im Rahmen der Herbstoffensive drei kleinere umzäunte Areale angelegt, auf denen - in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden und der Uni in Göttingen - mit Bergahorn wissenschaftlich experimentiert wird.

Herbstaufforstung in Thüringen

Schon im Frühjahr wurden in Thüringen 550 000 junge Bäume auf 504 Hektar gepflanzt. Insgesamt wird die Landesforstanstalt in diesem Jahr knapp 1,1 Millionen junge Bäume auf 1140 Hektar setzen und damit das gute Ergebnis des Vorjahres mit einer Million Bäumen sogar noch leicht übertreffen (2013: 700 000), teilte der Thüringenforst mit. Damit sei man auch in diesem Jahr der Einzelwaldbesitzer mit den landesweit umfangreichsten Aufforstungen in den Wäldern. In die Erde gebracht werden insbesondere Laubbäume wie Buchen, Ahorne oder Eichen in reine Nadelholzforste, um diese in Mischwälder umzuwandeln. In diesem Jahr werden etwa 1,2 Millionen Euro in die Verjüngung der Wälder investiert. Die Pflanzen stammen zu zwei Dritteln aus der betriebseigenen Forstbaumschule Breitenworbis. Auch ein Großteil des Samens erntet Thüringenforst in betriebseigenen anerkannten Saatgutbeständen. Die Pflanzung geschieht größtenteils durch eigene Waldarbeiter der Landesforstanstalt, teils mit Pflanzspaten, teils mit Pflanzlochbohrern. Der Anteil der Handarbeit ist beim Pflanzen der sensiblen, etwa 30 Zentimeter hohen Forstpflanzen aus Qualitätsgründen sehr hoch.

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