Suhl Zur Umleitung kommt noch mehr Verdruss hinzu

Zur Umleitung kommt noch mehr Verdruss hinzu Quelle: Unbekannt

Abgeschnitten. Wer momentan hinauf zum Ringberghotel fahren möchte, der fühlt sich in der Tat so. Die 38 Kilometer Umleitungsstrecke wurde zusätzlich mit Ampel versehen.

 
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Suhl - Die Gäste des Ringberghotels sind momentan gezwungen, eine Thüringen-Rundfahrt zu unternehmen, um zu ihrem Urlaubsziel zu gelangen. Normalerweise würden sie, wenn sie in Suhl starten, in nur 13 Minuten ihr Ziel erreichen. Jetzt jedoch müssen sie wegen kompletter Straßensperrung eine Umleitung von 38 Kilometern in Kauf nehmen. Rund eine Stunde sind sie dafür unterwegs. Zumal auf der ausgewiesenen Umleitungsstrecke nun sogar noch eine Ampel installiert wurde. Der Grund: Zeitgleich laufen entlang der Straße Baumfällarbeiten.

Nicht nur für die Gäste ist die Anreise unerwartet lang. Auch der Arbeitsweg der Angestellten des Hauses ist seit vergangenem Montag fast schon eine Zumutung. Einer der Mitarbeiter, der hinter Meiningen zu Hause ist, wäre jetzt so lange unterwegs, dass sich die Fahrt in Richtung Heimat nicht mehr lohnen würde. Also hat er sich vorübergehend ein Hotelzimmer genommen.

Andere Angestellte kommen per Fahrrad durch den Wald zur Arbeit gefahren, weiß Hotelchef Wolfgang F. Kanig zu berichten. Eine Frau des Ringberg-Teams wandert sogar täglich von Goldlauter, also ihrem Wohnsitz, bis hinauf auf den Gipfel und wieder zurück.

Dass ausgerechnet in der Ferienzeit die Sperrung der Straße erfolgen musste, ist den Gästen nur schwer zu vermitteln. Deshalb ist im Eingangsbereich des Hotels nunmehr ein Papier ausgelegt worden, auf dem die Situation geschildert wird. "Wir wollten nicht, dass unsere Rezeptionsmitarbeiter bemeckert werden. Deshalb haben wir ein Schreiben des zuständigen Ministeriums beigefügt". Die Gäste haben Gelegenheit, ihre Meinung dazu schriftlich festzuhalten. Mehrere Seiten, mit teils bissigen Kommentaren, sind schon jetzt gefüllt. Und das, obwohl die Sperrung erst am Montag eingerichtet wurde. Aber: "An den ersten beiden Tagen hat sich auf der Baustelle überhaupt nichts bewegt", schimpft der Hotelchef. Das gesamte Vorgehen empfindet er als ausgemachte Frechheit.

Deshalb wird er den Fall der Werner Bonhoff Stiftung schildern. Diese geht gegen Paragrafen-Dschungel, Bürokratie-Erlebnisse und Paragrafen-Gestrüpp vor. Schon einmal war Wolfgang F. Kanig für einen Bonhoff-Preis nominiert worden. Damals ging es um die Kurtaxe, gegen die er den Kampf aufgenommen hatte.

Die derzeitige Streckensperrung zieht sich im Übrigen laut Plan noch bis Ende nächster Woche hin. Dann sind die Herbst-Ferien vorbei.

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