Suhl/ Zella-Mehlis Wenig Fahrgäste - SNG verlängert Takte und streicht Fahrten

Seit Tagen sind deutlich weniger Fahrgäste in den Bussen unterwegs. Die Städtische Nahverkehrsgesellschaft Suhl/Zella-Mehlis reagiert - mit einem Sonderfahrplan.

 
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Suhl/Zella-Mehlis - Es ist offensichtlich: In den Bussen der Städtischen Nahverkehrsgesellschaft Suhl/Zella-Mehlis GmbH (SNG) ist recht viel Platz. Sie sind längst nicht mehr so gut besetzt wie noch vor gut einer Woche. Die Schulen und Kindergärten sind geschlossen, jetzt auch viele Läden, Gaststätten, Frisöre, Kosmetiker, die Kinos . . . Auch der sogenannte Berufsverkehr hat sich reduziert. Hinzu kommt, dass Arbeitgeber ihre Mitarbeiter bitten, möglichst keine öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen - zum Schutze vor einer Infektion mit dem Corona-Virus. Die Fahrgastzahlen gehen rapide zurück. Derzeit um etwa 30 bis 40 Prozent, schätzt SNG-Geschäftsführer Eberhard Smolka. Hinzu kommt, dass ihm von den 55 Busfahrern derzeit 15 fehlen. Sie sind entweder krank oder betreuen ihre Kinder zu Hause. Jetzt reagiert die SNG und hat einen Sonderfahrplan aufgelegt, der ab Montag gilt. "Wir können einfach den derzeit geltenden Fahrplan nicht mehr jeden Tag abfahren - vor allem wegen des geringen Fahrgastaufkommens", so Smolka.

So wird es ab Montag zu einigen Änderungen kommen. Auf den Linien werden sich die Takte ändern, sodass beispielsweise auf der Linie A 1 die Busse nicht mehr wie bisher alle 20, sondern alle 30 Minuten fahren. Und ab 20 Uhr alle Stunde. Auch wenn die SNG jetzt Fahrplan-Einschnitte mache - die Busse würden weiterhin fahren, macht der SNG-Chef deutlich. So soll in der Zeit zwischen 5.30 Uhr und 8.30 Uhr sowie zwischen 14.30 Uhr und 19.30 Uhr alle halbe Stunde das Umsteigen im Stadtzentrum gewährleistet sein. Dazwischen gehe das alle Stunde, so Holger Schorr, Leiter Verkehr und Fahrplan bei der SNG.

Für Samstag, Sonntag sowie Feiertage bleibt der bisherige Fahrplan weitgehend gültig. Allerdings entfallen ab der kommenden Woche die folgenden Fahrten: A/G Friedberg, Wendeplatz ab 23.30, A/G Suhl, am Bahndamm/SNG ab 0.05 Uhr, B/F Zella-Mehlis, Mehliser Markt ab 23.35 Uhr, B/F Suhl, Am Bahndamm/SNG ab 0.05 Uhr und D 1 Suhl, Zentrum ab 0.10 Uhr.

Und noch eine Einschränkung gibt es: Die Linie R (Suhl - Gehlberg -Suhl) und die Linie K (Suhl-Vesser) fahren zwar an den Wochentagen vorerst wie gehabt, entfallen ab dem 28. März aber an den Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. "Hier handelt es sich meist um touristischen Verkehr, den es so aber nicht mehr gibt", sagt Eberhard Smolka. So stellt auch die Meininger Busbetriebs GmbH die Rennsteig-Linie 421 (Oberhof - Schmiedefeld- Oberhof) vorübergehend ein. Der Aufwand auf diesen Linien - die R-Linie beispielsweise bindet für eine Fahrt einen Fahrer für gut eine Stunde - stehe in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Sonderfahrplan ab Montag

"Die Lage ist jetzt wie sie ist und wir müssen mit unseren Ressourcen und Dienstreserven schonend umgehen", betont Smolka, der sicher ist, dass die Fahrgastzahlen weiter rückläufig sein werden. Dass einer der Mitarbeiter in Kurzarbeit muss, befürchtet er eher nicht. "Wir haben eine ganz operative Dienstplanung und es gibt beispielsweise auch in der Werkstatt immer etwas zu reparieren und zu reinigen - erst recht angesichts der gestiegenen Hygiene-Anforderungen.

Der Sonderfahrplan ist auf vier bis acht Wochen ausgerichtet. "Anpassungen sind aber nicht ausgeschlossen", sagt Smolka. Der Fahrplan, der von den Busfahrern gleich auf Corona-Fahrplan getauft wurde, wird nicht an den üblichen Aushängen angebracht. Der Aufwand wäre für den - hoffentlich - eher beschränkten Zeitraum zu hoch. "Wir wollen aber versuchen, dass an den Schwerpunkt-Haltestellen Kästen angebracht werden können, aus denen sich die Fahrgäste Exemplare des Sonderfahrplans entnehmen können", so Holger Schorr. Über die ab Montag in Kraft tretenden Änderungen können sich die Fahrgäste ganz konkret im Internet informieren. Zudem sind an den Fahrplanaushängen QR-Codes angebracht worden, über den es ebenfalls eine Fahrplanauskunft gibt. Die gibt es außerdem telefonisch unter (0 36 81)39 43 21.

Und noch etwas ist ab Montag anders: Die Servicebüros am Lauterbogen-Center sowie Am Bahndamm sind geschlossen. Fahrgäste werden gebeten, entweder das Handy-Ticket oder die Fahrscheinautomaten zu nutzen.

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www.sngonline.de

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