Suhl/ Zella-Mehlis Trollgrünes Abenteuer mit märchenhaftem Ende

Anica Trommer

Trolle trieben ihr Unwesen auf dem Domberg. 150 kleine und große Abenteurer luchsten ihnen dennoch ihre Schätze ab und sorgten für ein märchenhaftes Ende der besonderen Nachtwanderung.

 
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Suhl - Kinderlachen und Trollschnarchen hallten am Freitagabend über den Domberg. Gar Wundersames tat sich in der Dämmerung. Doch mit ein wenig Mut, einem großen Schluck Liebestrank und den sieben magischen Eiern im Gepäck entwickelte sich die zweite Suhler Trollwanderung zu einem märchenhaften Erlebnis für etwa 150 große und kleine Abenteurer.

Zum zweiten Mal hatte Mario Schuster zu dieser besonderen Nachtwanderung eingeladen. Bereits im vergangenen Jahr folgten Dutzende Kinder und einige Eltern seinem Aufruf, die Geheimnisse um die Entstehung des Dombergs zu ergründen. Nun hatte sich der Suhler ein neues Märchen erdacht, mit dem er die Kinder begeistern wollte. Ihre Hilfe war gefragt, um einem traurigen Troll seinen größten Wunsch nach einer Gefährtin zu erfüllen.

"Woher meine Ideen kommen, weiß ich gar nicht. Ich möchte Kindern einfach eine Freude machen, etwas Blödsinn mit ihnen veranstalten", erzählt Mario Schuster. Und weil für ihn zu einer Nachtwanderung nun auch etwas Aktion gehört, organisierte er gemeinsam mit vielen fleißigen Helfern ein buntes, trolliges Abendprogramm.

Sieben grüne Gestalten hatten sich rund um die Ottilienkapelle postiert. Jeder der Trolle hatte ein Pappmaché-Ei dabei. Genau darauf hatten es die Kinder abgesehen. Denn diese magischen Eier könnten am Ende ein Trollmädchen erschaffen, so zumindest die Legende. Um heranzukommen, mussten die jungen Abenteurer verschiedene Aufgaben lösen - einem Troll einen Witz erzählen, einen Namen erraten oder einen anderen Troll ganz furchtbar erschrecken. Außerdem war Verhandlungsgeschick gefragt, denn eine Gruselgestalt der gierigen Art hatte das Ziel, die Simson-Villa zu kaufen. Doch es fehlte ihr dafür das nötige Gold. Die Kinder jedoch hatten bei ihrem Halt auf der Ottilie zwei Säckchen gefüllt mit Kostbarkeiten erhalten und erhielten im Tausch das Ei dafür.

Blubberwasser im Becher?

Nach und nach errangen sie so die sieben begehrten Schätze. Natürlich klappte das nur dank des leckeren Troll-Liebestranks, den einige Helfer an der Ottilienkapelle ausgeschenkt hatten. Erst ekelten sich einige Kinder vor dem grünen Blubberwasser, das sie ganz eindeutig als Trollblut ausmachten. Doch dann siegte der Durst nach dem langen Aufstieg.

Noch einmal waren Mut und Überzeugungsarbeit gefragt, um am Suhler Griesgram vorbei zu kommen, der es sich auf der Rathaustreppe bequem gemacht hatte. Am Ziel, dem Marktplatz, taten schließlich die magischen Eier ihr Werk und erschufen ein Trollmädchen im Hochzeitskleid. Begleitet von Feuerwerk heiratete sie ihren Troll. "Ein bisschen Romantik muss schon sein", kommentiert Mario Schuster das Ende seines Märchens.

"Die Kinder hatten richtig Spaß", freut er sich über den Erfolg, den er im kommenden Jahr fortsetzen will. Nur über die gastronomische Versorgung, die er für die Eltern organisiert hatte, müsse er sich Gedanken machen. Denn kaum ein Erwachsener blieb, um bei Bier und Bratwurst Einfach Calle zuzuhören. Viele wanderten mit, um das Abenteuer auf dem Domberg nicht zu verpassen.

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