Suhl/ Zella-Mehlis Suhler in der Landespolitik: Derbe Niederlage, trotziger Protest

Es waren zwei bemerkenswerte Auftritte von Suhler Politikern bei den Thüringer Landesparteitagen von CDU in Linken.

 
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Erfurt/Sömmerda - Der Verlierer des Wochenendes bei den Christdemokraten heißt André Knapp. Für viele überraschend war der Suhler Oberbürgermeister vom neuen Landeschef Christian Hirte in den Kreis seiner Wunsch-Spitzenleute für den CDU-Vorstand aufgenommen worden. Zunächst hatte es geheißen, Knapp solle für einen der drei Stellvertreter-Posten antreten. Schließlich kandidierte Knapp mit dem Segen Hirtes für das Amt des Schatzmeisters - und scheiterte. Mit mit 68 zu 92 Stimmen unterlag der einstige Sparkassen-Mann Knapp dem Kandidaten aus dem Mohring-Lager, Torsten Jäger, und damit dem amtierenden Schatzmeister.

Pikant: Der Erfurter Unternehmer war zunächst in der Partei umstritten, weil kurz nach seiner Wahl vor knapp vier Jahren bekannt geworden war, dass er zuvor einmal Privatinsolvenz angemeldet hatte.

Bei den Linken in Sömmerda gab es keine Vorstandwahlen, aber ein anderes Zwischenspiel mit Suhl/Zella-Mehliser Beteiligung. Sechs Delegierte aus den Waffen-Nachbarstädten enterten die Parteitagsbühne für einen Protest gegen den neuen Sturmgewehr-Großauftrag für die Waffenschmiede C. G. Haenel, Sie hielten ein Plakat und ein "Stadt des Friedens" Logo in die Höhe.

"Die Linke ist für Wirtschaftsförderung, aber nicht um jeden Preis", kommentierte Ex-Landtagsabgeordnete Ina Leukefeld. "Wer Waffen produziert, muss sich nicht wundern, wenn sie eingesetzt werden und zu tausendfachem Leid, Tod, Flucht und Vertreibung führen", sagte sie mit Blick auf die Suhler Produkte. Die Linke sei für das Verbot von Produktion und Export von Kriegswaffen. "Dazu stehen wir in Suhl, der Stadt des Friedens seit 1991."

Es ist die erste Äußerung der Suhler Linken zu dem heiklen Thema. Im Stadtrat blieb vorigen Mittwoch die Gelegenheit zu einer Stellungnahme ungenutzt. Leukefeld räumte ein, dass das geforderte Verbot Sache des Bundes, nicht des Landes wäre. "Wir stehen in dieser Frage ohnehin allein", sagte sie. Beim Parteitag habe es keinen Antrag und keinen Beschluss gegeben, aber eine "einhellige Position".

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