Suhl Nur notwendige Angebote werden aufrechterhalten

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus wird das öffentliche Leben zusehends eingeschränkt. Das gilt auch für Angebote, die sich vor allen Dingen an Senioren richten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Suhl - Um eine Ansteckung der Bewohner von Pflege- und Senioreneinrichtungen möglichst zu verhindern, sind Besuche dort weitestgehend verboten (Freies Wort berichtete). Einschränkungen des alltäglichen Lebens treffen aber nicht nur diese mehrere hundert Senioren zählende Gruppe. Auch die auf Ältere ausgerichtete Infrastruktur in Suhl wird angesichts der Corona-Krise auf ein Minimum reduziert. So hat die Volkssolidarität Südthüringen ihre vier Begegnungsstätten in der Stadt geschlossen und die Ortsgruppen sind angehalten, auch außerhalb der Treffs nicht zusammenzukommen.

Essensversorgung bleibt

Im Haus der Volkssolidarität in der Auestraße 80 wird zudem die Mittagessenversorgung im Gemeinschaftsraum eingestellt. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, wie Bernd Höpfner erklärt. "Die Bewohner bekommen das Essen nun jeweils zur Wohnung gebracht", sagt der Geschäftsführer der Volkssolidarität Südthüringen. Zugleich würden umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen in dem Hochhaus in der Aue durchgeführt.

Ein warmes Mittagessen an der Wohnungs- oder Haustür erhalten auch weiterhin die Kunden per Essen auf Rädern. Dieses Angebot, das mit minimalem bis keinem Kontakt möglich sei, werde aufrechterhalten, versichert Bernd Höpfner. Minimiert werden hingegen die Leistungen der Hauswirtschaft. Diese werde nur noch für wirklich Hilfebedürftige durchgeführt. So zum Beispiel das Einkaufen, wenn es keinerlei Angehörige, Bekannte oder Nachbarn gäbe, die die Besorgungen übernehmen könnten, so der Voso-Chef.

Man reagiere bei der Volkssolidarität auf allen Ebenen auf die Bedrohung durch das Corona-Virus, meint Bernd Höpfner. Der Besucherverkehr in der Geschäftsstelle am Himmelreich werde so gut wie eingestellt, "das lässt sich alles per Telefon oder Mail klären". Die Notfallplanung für die Mitarbeiter der Pflege und der anderen Arbeitsbereiche stehe. "In der Theorie haben wir alles durchgespielt, was dann tatsächlich auf uns zukommt, weiß keiner."

Keine Treffs bis Ende Mai

Mit der Schließung des Sozialen Zentrums im CCS kommt ein weiterer wichtiger Bestandteil des Alltags vieler Senioren zum Erliegen. Aufgrund der fortschreitenden Verbreitung des Coronavirus’ stünden die Räume des Sozialen Zentrums bis mindestens Ende Mai nicht mehr für Gruppentreffen zur Verfügung, heißt es auf der Internetseite der Einrichtung. "Bei monatlich durchschnittlich über 170 Selbsthilfegruppentreffen, Beratungsangeboten und Sportgruppen, die sich in diesen fünf Räumen treffen, ist die Gefahr für einen sprunghaften Anstieg der Ansteckungen mit diesem Virus sehr hoch", begründet Julia Schmatloch, Leiterin des Sozial- und Gleichstellungsbüros, die Schließung.

Hinzu komme, dass die meisten der Mitglieder zu den Risikogruppen gehörten und möglicherweise einen schwereren Verlauf der Erkrankung durchlaufen könnten. "Daher bitte ich Sie zu Ihrem eigenen Schutz und dem Schutz der anderen um Verständnis und Einhaltung dieser Maßnahme", macht Julia Schmatloch ihr Anliegen deutlich. cbe

Autor

Bilder