Suhl/ Zella-Mehlis Neustart oder Eintagsfliege?

Seit vielen Monaten ist der von Freies Wort veranstaltete Suhler Sommerausklang die erste größere öffentliche Veranstaltung. Georg Vater und Karl-Heinz Frank (Fotos) befragten Caterer und andere beteiligte Gewerke nach ihren Gefühlen.

 
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Marina Rißeler, Fischimbiss: Es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, nach vielen Monaten ohne solche Veranstaltungen heute wieder hier zu stehen und das mitzuerleben. Ich hatte zwar das Glück, auf dem Suhler Wochenmarkt verkaufen zu können, aber mein eigentliches Geschäft, das Catering, ist seit Monaten tot. Es ist nicht nur der Umsatzverlust, sondern es sind auch die fehlenden Kontakte zu den anderen Händlern. Denn wir sind wie eine große Familie; treffen uns normalerweise fast jedes Wochenende irgendwo.

Jürgen Dietz: Moderator und Caterer: Das ist heute seit März meine erste richtige, größere Veranstaltung. Die vielen gut gelaunten Leute hier zu sehen, die tolle Stimmung hautnah mitzuerleben, das geht mir unter die Haut und erfüllt mein Herz mit viel, viel Freude. Ich kann es eigentlich kaum glauben, dass ich heute hier stehe und sogar Alkohol ausgeschenkt werden darf. Großen Dank an die Veranstalter und an die Stadt für ihren Mut. Die Leute sind sehr vernünftig und zeigen, dass es geht.

Sibylle Maltertheimer, Crepes-Imbiss: Nachdem mich der Spruch von Gesundheitsminister, das wir Schausteller verzichtbar wären, schwer getroffen hat, bin ich umso erleichterter, dass heute hier zu erleben. Nach vielen Monaten, in denen ich nicht wusste wie es weitergeht, gibt mir dieser Auftakt große Hoffnung - gerade mit Blick auf die Weihnachtsmärkte. Der Abend heute zeigt, dass mit dem entsprechenden Konzept etwas geht.

Inge Schade: Imbiss Fleischerei Straube: Mir geht es so wie allen meinen Kollegen: Aufatmen, dass wir endlich mal wieder bei einem Event dabei sind und etwas Geld verdienen können. Wir haben viele Pauschalkräfte, die haben seit Monaten kaum was verdient. Es ist so wichtig, dass es jetzt endlich wieder losgeht. Die Leute können doch das Sch...wort Corona nicht mehr hören.

Mike Zöbisch, Lares Security: Wir waren am 12. März auf der Messe Erfurt zur letzten größeren Veranstaltung im Einsatz. Dann kam Corona und nichts ging mehr. Viele unserer Leute mussten sich mit Jobs in Lebensmittelmärkten oder anderem über Wasser halten. Wir hatten im März noch 72 fest angestellte Mitarbeiter - jetzt sind keine 30 mehr übrig. Die Zeiten sind für uns als Profis im Veranstaltungsschutz sehr, sehr hart. Wir werden uns künftig wesentlich flexibler aufstellen müssen.

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