Suhl/ Zella-Mehlis Menschenkette für Erneuerung

Wie hier auf der Straße zwischen Suhl und Schmiedefeld formierte sich auch in unserer Region die Menschenkette. Foto: Archiv/Stöhr Quelle: Unbekannt

Auch in Suhl und Umgebung stieß am 3. Dezember 1989 eine Menschenkette durch das ganze Land für die demokratische Erneuerung der DDR auf großen Zuspruch.

 
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Suhl - Einen etwas anderen Sonntagsausflug unternahmen zahlreiche Suhler und Einwohner der umliegenden Orte am ersten Adventssonntag 1989. An diesem 3. Dezember finden sich in der ganzen DDR unzählige Bürger zusammen, um mit einer Menschenkette ihre Entschlossenheit zu einer demokratischen Erneuerung ihres Landes zu demonstrieren. Einem Aufruf der Aktion Sühnezeichen, des Neuen Forums und anderer Organisationen folgend, formierten sie sich von 12 bis 12.15 Uhr entlang verschiedener Straßen. Mit brennenden Kerzen sowie auf Transparenten bekräftigten sie ihre Sorge um die Zukunft des Landes, brachten ihre Forderung nach Erneuerung sowie nach Bestrafung all jener zum Ausdruck, die sich des Machtmissbrauchs und der Korruption schuldig gemacht haben.

Unterdessen hat das Neue Forum am Montag, dem 4. Dezember um 19.30 Uhr zu einem Bürgergespräch in die Stadthalle eingeladen. "Es gibt Fragen über Fragen. Es wird viel geredet über die Wende. Ist sie in Suhl schon beendet? Die Gerüchteküche arbeitet dreischichtig. Wer aber stellt sich in den Zeugenstand oder tritt als Kläger auf?" Mit diesen Worten wird zur Teilnahme an der Veranstaltung in der Stadthalle eingeladen, aus der schließlich am späten Abend spontan der Prostestmarsch der rund 2000 Gesprächsteilnehmer zum Stasi-Gebäude in der Hölderlinstraße hervorging, wo Einlass gefordert wurde und die Situation vor dem Tor zeitweise zu eskalieren drohte. vat

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