Auch wenn all das ausfällt - die Suhler Kulttraum-Leute wären nicht die Suhler Kulttraum-Leute, wenn ihnen nichts mehr einfallen würde. Also werden sie mit den Künstlern zu Kindergärten gehen und zu Pflege- und Seniorenheimen. Während hier alles abgesprochen und geplant sein wird, um das Hygiene-Konzept umsetzen zu können, gehen die Shows in den Wohngebieten ganz anders ab. Überraschend. Ohne Vorwarnung. Alles in allem werden acht Künstler an vier Tagen vom 3. bis 6. September unterwegs sein. Neben den drei guten Bekannten Hacki, Möppi und Roc Roc it, die sich langsam, aber sicher eine Suhler Ehrenbürgerschaft erarbeiten dürften, ist unter anderem die virtuose Akkordeonspielerin Izza Flambé, die ansonsten mit einem ganzen Ensemble auftritt, mit dabei und auch die Zirkus-Artistin La Tanik.
Die Künstler-Karawane zieht am 3. und 4. September durch Kindereinrichtungen sowie Seniorenheime. Einrichtungen, die Interesse an den Shows haben, können sich gern beim Verein Kulttraum melden. Und am Wochenende (5. und 6. September) zieht das Festival der anderen, vielleicht auch der einmaligen Art in Wohngebiete der Stadt Suhl. Und zwar mit Überraschungseffekt. Wo sie wann die Künstler zu erleben sein werden, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Wenn sie aber kommen, dürften sie schon von weitem zu hören sein.
"Wir werden Markierungen setzen für Zuschauer, die das Ganze aus der Nähe betrachten wollen und alles dafür tun, dass weder Künstler noch Publikum und auch die Show als Ganzes gefährdet werden", sagt Uller. So wird auch das Sammeln der Künstler-Gage etwas ausgefallener sein als sonst. Mit einem Teleskop-Hut sollen auch Zuschauer an Fenstern erreichbar sein. Vielleicht gibt es sogar einen Riesen-Hut, in dem jede milde Gabe zielsicher landen kann.
Allein damit dürfte aber die vier Tage währende Arbeit der Künstler nicht adäquat entlohnt werden können. "Wir wollen jedem eine halbwegs ordentliche Gage zahlen, schließlich sind es gerade die Künstler, die unter der derzeitigen Situation richtig schlimm leiden", so Stefan Ulrich-Hüttner. Deshalb wird einmal mehr um Spenden gebeten (Kontoverbindung siehe Info-Kasten). Jeder noch so kleine Betrag würde helfen, sagt Uller. Er und die anderen Mitglieder des Vereins Kulttraum sind froh, ein Konzept zu haben, mit dem sie die Kunst zu den Menschen tragen werden. "Und wenn in anderen Städten überlegt werden sollte, etwas ähnliches auf die Beine zu stellen - wir haben ein Konzept parat", sagt Gunar Sonnenburg.