Was nicht gleich augenscheinlich ist, das sind die Planungen hinter den Kulissen. Und die Verschiebung von sowohl ambulanten als auch stationären Operationen, die noch Aufschub dulden, ohne dass der Patient dadurch gesundheitliche Nachteile in Kauf nehmen muss. "Ein Patient, der zum Beispiel Gefahr läuft, sein Augenlicht zu verlieren, wird selbstredend operiert. Ein Notfall genauso und der Krebspatient, bei dem eine verschobene Operation das Leben kosten könnte", sagt Christian Jacob. Auch Geburten werden ohne Einschränkungen in den Kreißsälen des Klinikums ohne Einschränkungen betreut.
Dagegen müssten sich Patienten, die beispielsweise ein künstliches Kniegelenk bekommen sollen oder einen Leistenbruch haben, noch gedulden. Dies alles vor dem Hintergrund, Kapazitäten und Betten für den Ernstfall freihalten zu können. "Jeder Patient wird von uns individuell über eine mögliche Absage der geplanten OP informiert", versichert der Sprecher des Klinikums. Und auch, dass das Klinikum für Notfälle aller Art und im vollen Umfang da sei.
Zurzeit seien von den insgesamt 640 Betten im Zentralklinikum mehr als 200 nicht belegt. Wird sonst in 14 Sälen operiert, geschieht das derzeit nur noch in fünf. Die so frei gewordenen Zeit-Kapazitäten für Ärzte, Schwestern und Pfleger werden unter anderem für das Training der Betreuung von Patienten mit intensivmedizinischem Bedarf genutzt. Daneben laufe der Klinikalltag weiter, sodass die Schwestern und Ärzte gut eingesetzt seien.
Auch wenn es noch keinen stationären Corona-Fall im Klinikum gibt - eine Isolierstation ist bereits eingerichtet worden. Hier gibt es zunächst Platz für bis zu 37 Verdachtsfälle. Sollte deren Covid-Testergebnis positiv sein, werde die Behandlung in einer abgeschlossenen, externen Spezialstation fortgesetzt, die räumlich vom Klinikum getrennt ist und autark agieren kann.
24 Intensivbetten
"Sollte für diese Patienten eine intensivmedizinische Behandlung nötig werden, stehen 24 Intensivbetten zur Verfügung, von denen vier streng isoliert werden. Wir sind so aufgestellt, dass wir bedarfsgerecht reagieren können", so Christian Jacob. Nötigenfalls können die Intensivbetten auf 50 aufgestockt werden.
Für all diese Maßnahmen investiert das Zentralklinikum, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein. In Sachen Schutzausrüstung sei das Haus aktuell gut aufgestellt, habe aber beim Land bereits Nachschub beantragt. Die Mediziner am Klinikum seien sich einig darin, dass die potenziell gefährliche Infektionskrankheit auch um Suhl keinen Bogen machen werde. "Wir sind vorbereitet und wir appellieren an die Solidarität und Vernunft der Menschen, Distanz zu wahren und das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Wir sind im Klinikum für Sie da. Bitte bleiben Sie für uns zu Hause", zitiert Christian Jacob einen passenden Slogan, der gerade in sozialen Netzwerken die Runde macht.