Suhl/ Zella-Mehlis Katharina Luther und der Suhler Knabenchor

Die Jungs vom Suhler Knabenchor haben in dem Film "Katharina Luther" eine Rolle bekommen. Am Mittwoch wird der Film ausgestrahlt. Foto: Knabenchor

Wenn am Mittwoch der Film "Katharina Luther" über den Bildschirm flimmert, dürfte in manchen Wohnstuben kribblige Aufregung mit auf dem Sofa sitzen. Denn Sänger des Suhler Knabenchores spielen hier auch eine Rolle.

 
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Suhl - "In einem Film mitspielen zu können, das ist schon etwas ganz Besonderes und was ganz anderes als auf der Bühne zu singen. Die Kostüme waren ein bisschen komisch, aber es hat viel Spaß gemacht", sagt der 15-jährige Tim Nolte, der mit neun Jungs aus dem Suhler Knabenchor eine Rolle in dem Film "Katharina Luther" bekommen hat. Sie alle sind nun sehr gespannt darauf zu sehen, wie der Film geworden ist und natürlich darauf, wie sie sich in Szene gesetzt haben.

Für den Film über Katharina Luther, der an mehreren Orten gedreht worden ist, wurde ein Knabenchor gesucht, der ein ganz bestimmtes Lied singen konnte - "Aus tiefer Not schrei ich zu dir". Beim Suhler Knabenchor sind die Filmemacher fündig geworden. "Für uns war das eine tolle Gelegenheit, uns auch mal auf solch eine Weise zu zeigen", sagt Kerstin Bahr, die Vorstandsvorsitzende des Suhler Knabenchor e.V. In der katholischen Kirche ist das Lied eingespielt worden und soll nun in dem Film zur Geltung kommen. Die Jungs sind zum Schloss Thurnau bei Bayreuth gefahren, wurden frisiert und kostümiert. Ihre Aufgabe war es, Klosterschüler zu mimen, die einen Gang entlanglaufen und freilich auch singen. "Einige von ihnen waren auch mit Johannes, dem Sohn Luthers in einer Schreibstube", schildert Kerstin Bahr, was sie bei dem Dreh erlebt haben.

Mehr als Ferienerlebnis

"Auch wenn die Jungs nur in kurzen Szenen zu sehen sein werden - es war ein riesiges und sehr interessantes Erlebnis. Und es ist eine gute Werbung für den Knabenchor." Dreharbeiten am Set zu erleben, das war schon recht aufregend für die Jungs.

Der Film "Katharina Luther" mit Karoline Schuch und Devid Striesow in den Hauptrollen erzählt zum Lutherjahr die Geschichte der Katharina von Bora. Als Kind im Kloster Nimbschen (Sachsen) abgegeben, lebte sie das für sie bestimmte Leben, bis sie mit Anfang 20 durch die Schriften Martin Luthers mit einer völlig neuen Gedankenwelt in Berührung kam. Wenn es wahr ist, was Luther schreibt, dass das Verhältnis des Menschen zu Gott allein von Gott bestimmt werde und nicht von den guten Werken der Gläubigen abhinge - was hält sie dann noch hinter den Klostermauern? Katharina wagt den Schritt ins Ungewisse und flieht mit einigen ihrer Mitschwestern auf der Suche nach einem neuen Leben. Als die junge Frau ohne rechtliche Stellung, ohne Einkommen und von ihrer Familie verstoßen, im Hause von Lucas Cranach in Wittenberg unterkommt, begegnet sie dort Martin Luther persönlich. Katharina erlebt ihn als einen völlig anderen als den "Hier-stehe-ich-und-kann-nicht-anders"-Kämpfer.

Der Film "Katharina Luther" (Regie: Julia von Heinz) wird am 22. Februar, 20.15 Uhr, in der ARD ausgestrahlt.

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