Laura Kraußlach ist eine Art Engel. Sie gehört zu den Helfern, die anderen Menschen mit einem Einkauf zur Hand gehen. Und als Ansprechpartnerin an der Hotline von Freies Wort hat sie ein offenes Ohr für die Nöte der Anrufer.
Suhl - Mit Einkaufswagen und Trolly ist Laura Kraußlach am Donnerstagnachmittag in der Rewe-Kaufhalle unterwegs. Im Auftrag einer betagten Freies Wort -Leserin möchte sie deren Einkäufe erledigen. Viel ist es nicht, was die Seniorin braucht. Aber gerade weil die Dame auf sich angewiesen ist, ist die Erleichterung umso größer, dass die 19-jährige Laura für sie unterwegs ist.
"Es war alles super vorbereitet. Die Frau hatte das Portemonnaie mit Payback-Karte, Chip und auch den Trolly schon vorbereitet", erzählt die angehende Medienkauffrau, die im zweiten Lehrjahr bei Freies Wort lernt. Käse, Säfte, Orangen und einen alkoholfreien Sekt, all das hat Laura Kraußlach in den Einkaufswagen gepackt. Für eine spezielle Hühnersuppe hat die Seniorin ihr sogar ein Bild mitgegeben, damit auch wirklich die richtige Suppe bei ihr ankommt. Sehr lange gedauert hat der ganze Ausflug nicht. "Es waren nur wenige Leute und auch wenige Verkäufer unterwegs", beschreibt die junge Frau ihre Erfahrungen.
Als sie schließlich den gefüllten Trolly bei der alten Dame wieder abgibt, einigen sich die beiden Frauen darauf, dass Laura Kraußlach in der kommenden Woche erneut den Einkauf erledigen wird. Noch ist das Einkaufen für einen eigenen Haushalt für sie eine ganz neue Erfahrung. Denn erst vor wenigen Tagen ist Laura daheim ausgezogen. Und obwohl vieles noch Neuland für sie ist, hat sie sich für die Helferbörse von Freies Wort eingetragen.
Im Übrigen nimmt sie alle Hilfsangebote der Leser entgegen und trägt diese dann in die Liste ein, die täglich aktuell veröffentlicht wird. "Am Telefon kriege ich oft gesagt, dass man gerade jetzt vernünftig sein soll", verrät sie. Für viele Anrufer sei die Hotline jedoch viel mehr als nur eine Helferbörse. Ein kleines bisschen fungiert sie auch wie eine Art Kummerkasten.
