Oberhof Blühende Oase für die Königinnen und die Wilden

Forstamtsleiter Bernd Wilhelm und Olaf Lewerenz vom Forstamt Oberhof sowie Tobias Söllner, Landesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Martina Edelmann vom Thüringenforst (Bild links, von links), legten Hand an, um Kirsche und Felsenbirne in die Erde zu bringen. Arnd Ortlepp, Belegstellenleiter und Vorsitzender des Suhler Imkervereins, kümmert sich darum, dass die frisch gesetzten Bäume Wasser bekommen und Wurzeln schlagen. Fotos (2): M. Bauroth Quelle: Unbekannt

Blühende Leckerbissen sollen in den kommenden Jahren Generationen von Bienen anlocken. Die Bäume und Büsche sind am gestrigen Montag am Oberhofer Schlossberg in die Erde gekommen.

 
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Oberhof - In Oberhof wird in diesen Tagen immer wieder der Spaten in die Hand genommen: Nachdem am Samstag Bäume für Weltklasse-Sportler an der alten Golfwiese in die Erde kamen, wurde am Montag etwas Gutes getan für die nächsten Bienengenerationen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald sponserte drei Bäume und etwa 80 Büsche, die an der Belegstelle am Oberhofer Schlossberg gepflanzt wurden.

Dort sind sie in guter Gesellschaft. Denn den ersten Schritt hin zu einer leckeren Weide für Bienen hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Zusammenarbeit mit dem Forstamt und der Stadt bereits im vergangenen Jahr gemacht. Zuerst fielen einige große Fichten, um Platz zu machen für die Setzlinge. 13 Bäume und 15 Sträucher fanden damals ihren Platz auf dem Schlossberg, darunter Kirschen, Äpfel und Felsenbirnen. "Alles ist gut angewachsen - auch dank der Unterstützer der Imker, die die Gewächse in diesem Sommer immer mit genügend Wasser versorgt haben", sagt der Oberhofer Forstamtsleiter Bernd Wilhelm. Nun wurde erneut Hand angelegt, um weitere ästhetische Farbtupfer zu setzen und den Bienen ein köstliches Nahrungsangebot bieten zu können. Die Palette ist groß. So werden die Insekten künftig Vogelkirsche, Traubenkirsche, Kupfer-Felsenbirne, Heckenrose, Weinrose, roten Hartriegel und Kreuzdorn anfliegen können.

Bernd Wilhelm hofft vor allem auf viele wilde Gäste. "Es gibt 500 Wildbienenarten, von denen die Hälfte vom Aussterben bedroht ist", macht er auf die brenzlige Situation aufmerksam. Außerdem sind an der Oberhofer Belegstelle Jahr für Jahr auch Hunderte Bienenköniginnen anzutreffen. Sie werden von den Imkern aus ganz Deutschland zur Paarung an den Rennsteig gebracht und sollen ebenfalls von der blühenden Oase profitieren.

Nach den zwei Pflanzaktionen ist nun allerdings etwas Geduld gefragt, ehe im Frühjahr die ersten Ergebnisse zu sehen und mit dem Summen der Bienen auch zu hören sind. "In einigen Jahren wird das hier alles richtig toll blühen", sagt Arnd Ortlepp, der Oberhofer Belegstellenleiter und Vorsitzende des Imkervereins Suhl und Umgebung. at

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