Suhl/ Zella-Mehlis 7,9 Millionen Fördermittel an ZASt für einzigartige Methanol-Anlage

Umweltnimisterin Anja Siegesmund (3.v.l.) übergibt den symbolischen Check an den Vorsitzende des Zweckverbands für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt), Thomas Müller. Foto: Michael Bauroth

Die Müllverbrennungsanlage Zella-Mehlis will aus ihren Abgasen künftig Methanol herstellen. Dafür soll eine für Thüringen einzigartige Anlage gebaut werden. Dafür gibt es 7,915 Millionen Euro vom Thüringer Umweltministerium.

 
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Zella-Mehlis - Von den knapp 23 Millionen Euro Gesamtkosten übernimmt das Umweltministerium rund ein Drittel. 7,915 Millionen Euro überreichte nun Umweltministerin Anja Siegesmund am Mittwoch symbolisch an den ZASt. Drei Jahre hatte der Zweckverband auf die Fördermittel zur Methanolherstellung gewartet.

Mit diesem Zuschuss soll eine in Thüringen einzigartige Anlage entstehen: Aus dem Abgas der Müllverbrennungsanlage wird das klimaschädliche CO2 ausgewaschen. Parallel werden Stromüberschüsse aus dem eigenen Blockheizkraftwerk zur Elektrolyse und damit zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt. Aus beiden Ausgangsstoffen wird Methanol in flüssiger Form hergestellt. Methanol wird in der chemischen Industrie und beim Betrieb von Brennstoffzellen genutzt. Zudem ist es als Langzeitspeicher für Solar- und Windenergie in der Diskussion.

Dennoch war auch Enttäuschung in den Gesichtern der Landräte, des Bürgermeisters und des Werkleiters zu erkennen. „Wir hatten gehofft, dass wir für das Pilotprojekt mehr Fördermittel bekommen“, sagte der Vorsitzende des Zweckverbands für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt), Thomas Müller.

„Unser Zeitpuffer zum Bau der Anlage ist gering“, betonte der Werkleiter der Müllverbrennungsanlage, Marius Stöckmann mit Blick auf den Förderantrag, der bereits 2017 gestellt wurde. So schnell wie möglich sollen nun die Planungen ausgeschrieben werden und das rund ein Jahr in Anspruch nehmende Genehmigungsverfahren angestoßen werden. Auch die langen Lieferfristen für die Elektrolyse-Anlage machen dem Werkleiter noch Sorgen. Bis Ende 2023 muss er die Fördermittel ausgegeben haben. Dann soll die Anlage zur Methanolherstellung laufen. at

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