Behörden-Jein
In den vergangenen Wochen stiegen die Zahl der Infizierten und der Inzidenz, Sonneberg rückte zeitweilig an die bundesweite Corona-Spitze. "Wer viel testet hat auch mehr Infizierte", erklärte Vizelandrat Jürgen Köpper, der dem Krisenstab des Landkreises vorsteht, gegenüber dieser Zeitung. Hängen die höheren Landkreis-Zahlen auch mit den Tests zusammen? Aus der Behörde kommt dazu eher ein "Jein". Die Zahlen fließen ein, bestätigt Behördensprecher Michael Volk, aber eben bezogen auf den Wohnort des positiv getesteten. Mithin bedeutet dies, dass Beschäftigte am Sonneberger Krankenhaus, die im Landkreis Coburg wohnen, natürlich in die Statistik des Nachbarlandkreises einfließen.
Welche Rolle die Zahlen aus dem getesteten Personenkreis für das Infektionsgeschehen spielen? Schwierig. Seit das Landratsamt Anfang des Monats während der Kreistagssitzung erstmals Zahlen für die einzelnen Städte und Gemeinden vorstellte, zeigte sich zwar eine Konzentration der Infektionen in der Kreisstadt, aber mit Ausnahme von Goldisthal blieb keine Kommune frei von Covid-19-Fällen. Eine Woche später wiesen alle Kommunen, wiederum ausgenommen Goldisthal, erneut Steigerungen auf. Und aktuell hat sich das Bild kaum verändert, allerdings stagnieren die jeweiligen Infektionszahlen neben Goldisthal, wo es laut Statistik Stand Sonntag keine Covid-19-Fälle gibt, auch in Föritztal und Lauscha die Zahlen.
Soweit die aktuellen Zahlen. Auf eine Nachfrage am Montagnachmittag räumte Behördensprecher Volk ein, dass nach wie vor einzelne Ergebnisse des Massenabstrichs ausstehen würden. "Wir wissen von positiv Getesteten im einstelligen Bereich", so der Landkreismitarbeiter. Entscheidend sei die Kapazität. Beauftragt mit der Auswertung seien insgesamt drei Labore. "Wir wissen nicht, welches Labor konkret mit der Auswertung beschäftigt ist", bemerkt Volk. Da diese Einrichtungen teilweise sehr ausgelastet seien, würden Proben auch zu anderen Einrichtungen weitergeschickt. Wieviele Test ausgewertet sind? Derzeit sei dies unklar, aber in der vergangene Woche habe man etwa zwei Drittel ausgewertet. Die Frage nach den Ergebnissen des Massenabstrichs blieb am Montagnachmittag unbeantwortet. Aktuell werden Klinikmitarbeiter in Hildburghausen, wo es über das Wochenende einen größeren Anstieg der Infektionsfälle gab, getestet. Seitens des Hildburghäuser Landratsamtes hieß es, mit den ersten Ergebnissen des neuen Massentests sei im Laufe der Woche zu rechnen... ts