Sonneberg - Mit ihrem "Brownie Bär" verzauberte sie vor zwei Jahren viele Kinderherzen. Inzwischen hat Petra Scheer einen Gedichtband geschrieben und es in "Die besten Gedichte 2009/2010" der Frankfurter Bibliothek geschafft. Geschrieben hat die junge Frau schon ihr Leben lang. So dürfen sich seit 2000 ihre Familienmitglieder regelmäßig auf ein Jahresgedicht freuen. "Das verschenke ich als Flaschenpost, Kalender oder Buch", erzählt sie.

Ihre Ideen kommen ihr oft nebenbei, dass sie jedoch mal eine Autorin wird, daran hatte Petra Scheer nie geglaubt. "Sicher, ich schreibe gerne, aber ich dachte immer, dass das andere bestimmt nicht lesen wollen", erinnert sie sich. Tochter Jennifer sah das anders. "Sie sprach mir Mut zu und bestärkte mich, es zu versuchen", erklärt Petra Scheer. Und so wagte sie den Schritt. Schnell waren die Abenteuer von "Brownie Bär" aufgeschrieben. Nicht ganz so einfach gestaltete sich die Suche nach einem Verlag. "Die meisten wollten einen Vorschuss", erklärt sie. Schließlich wurde sie doch fündig: Ein Österreichischer Verlag brachte Brownie Bär" auf den Markt.

Das ist jetzt zwei Jahre her. Ihr "Brownie Bär" hat viele Kinder begeistert und Petra Scheer überlegte, etwas anderes zu versuchen. "Ich bin dann aber doch wieder bei Gedichten hängengeblieben", sagt die junge Frau. "Seitenblicke - Poesie des Lebens" heißt ihr neues Werk", das in Gedichtform über ganz alltägliches berichtet. "Eigentlich sind es Kurzgeschichten, nur eben in Gedichtform", so die Autorin. Stubentiger Floh kommt darin ebenso vor wie ein Abenteuer mit dem Auto oder der Umbau eines kleinen Häuschens. Nicht fehlen durfte aber auch ihre Familie, ganz besonders Tochter Jenny. "Als kleines Dankeschön dafür, dass sie immer an mich geglaubt hat, habe ich ein Gedicht gewidmet." Außerdem durfte Jennifer, die das Schreiben auch schon für sich entdeckt, fünf ihrer Werke mit in dem Büchlein unterbringen.

Neben ihren eigenen Büchern ist die Sonnebergerin auch in anderen Werken präsent. Eines davon ist "Querschnitte". In dieser Anthologie des novum Verlages wird eine breite Auswahl unterschiedlichster Texte: Auszüge aus Romanen, Kurzgeschichten, Lyrik, Reisen in die Ferne als auch in die Vergangenheit, autobiographische und fiktive Erzählungen und zahlenmystische Betrachtungen bis hin zu philosophischen Essays präsentiert.

Der Mutter gewidmet

"Und ich bin mit zwei Gedichten vertreten", freut sich Petra Scheer. "Für Mutti" und "Meine Oma Marion, eine wunderbare Frau" nannte sie ihre Werke, die Herausgeber Wolfgang Bader so gut gefallen haben, dass er sie in "Querschnitte" mit aufnahm. Besonders stolz ist sie auf "Die besten Gedichte 2009/2010" der Frankfurter Bibliothek. "Dass ich es dahin geschafft habe, kann ich kaum glauben." Aber tatsächlich: in der langen Autorenliste, in der unter anderem auch Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl steht, findet man den Namen Petra Scheer. Nachdem sie vom Verlag angeschrieben worden war, hatte sie "Pongo, wir und zu viel Wein", dafür ausgewählt. "Das ist eine lustige Geschichte über einen Hund und einen Hasen, die mir mal ein Bekannter erzählt hat"; erklärt sie. So ist das eben, man erzählt etwas und Petra Scheer macht daraus ein Gedicht.

Leider hat sie Moment keine Zeit zum Schreiben. "Aber ich habe noch ganz viele Ideen im Kopf, möchte mal etwas anderes ausprobieren", ist sie sicher. Am liebsten würde sie sich an einem Thriller versuchen. Doch das brauche seine Zeit.

Neben dem Schreiben möchte sie künftig anderen, die ebenfalls Autor werden möchten oder schon sind, helfen. "Ich weiß, wie schwer es ist, sich zurechtzufinden, beispielsweise einen Verlag zu finden", erinnert sie. Vielleicht könnten sich Gleichgesinnte in lockerer Runde regelmäßig treffen und ihr Erfahrungen, die sie in der schreibenden Zunft gemacht haben, austauschen? "Ich möchte auf jeden Fall anderen, die ähnliche Wege gehen wollen, helfen", sagt sie.