Sonneberg/Neuhaus Schussfahrt in Werkhalle mit 40 Arbeitern: Fahrer noch nicht vernehmungsfähig

Für Aufregung hat ein Autofahrer im Sonneberger Ortsteil Spechtsbrunn gesorgt. Der offenbar verwirrte Mann lenkte am Samstag seinen Wagen in eine Werkhalle, in der 40 Menschen arbeiteten. Verletzt wurde niemand. Der Schaden liegt bei 100.000 Euro. Der Fahrer konnte noch immer nicht vernommen werden.

 
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Sonneberg - Dabei durchbrach er Rolltore und fuhr etliche Regale um. Etwa 40 Arbeiter waren zu dem Zeitpunkt in der Schicht. Sie kamen unverletzt davon. Sind aber noch immer geschockt. Warum der Mann in die Werkhalle im Gewerbegebiet raste, ist auch am Sonntag noch unklar. Nach Angabe der Polizei ist der 30-Jährige noch nicht vernehmungsfähig. Er wurde in die Psychiatrie eingewiesen.

Nach gegenwärtigem Stand sei nicht von einer Amokfahrt auszugehen. Der Mann stand unter Einfluss berauschender Mittel, teilte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale am Samstagnachmittag in Erfurt mit. Verletzt worden sei glücklicherweise niemand: Weder die etwa 40 Menschen, die am Samstagnachmittag in der Halle arbeiteten, noch der Fahrer.

Während die Beschäftigten ganz normal ihrer Arbeit im Werk nach gingen, durchbrach plötzlich ein Wagen das Tor der Halle. Der Fahrer raste mit seinem Auto durch die Produktion und versuchte anschließend das Gebäude an einer anderen Stelle durch ein Brandschutztor wieder zu verlassen - dies jedoch misslang. Sein Fahrzeug blieb in der Halle im Tor hängen, kam zum Stillstand und die Irrfahrt endete.

Der 30-Jährige aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wurde in die Polizeiinspektion nach Sonneberg gebracht. Aufgrund seines verwirrten Zustandes sei ein Arzt hinzugezogen worden, teilte die Einsatzzentrale mit. Warum er in die Werkhalle fuhr und welche Beziehung er zu der Firma hatte, wird derzeit noch ermittelt. Mitarbeiter des Werkes war er nicht. Zeugen hatten bereits vor seiner Schussfahrt in die Halle die Polizei über das merkwürdige Fahrverhalten des Mannes informiert.

Die Einsatzkräfte waren gegen 14 Uhr wegen einer möglichen Amoklage alarmiert worden und mit einem Höchstaufgebot vor Ort. Die Feuerwehren wurden jedoch nicht benötigt. Der Rettungsdienst und Notfallseelsorger betreute die Mitarbeiter der Firma, von denen sich nach Angaben der Polizei viele in der Werkhalle aufhielten, als der Mann hineinsteuerte. Sie hätten teilweise sogar zur Seite springen müssen. Dass niemand von den umstürzenden Regalen getroffen wurde, sei ein glücklicher Umstand gewesen.

„Ich bin erst im Anschluss informiert worden. Den eigentlichen Unfallhergang oder über den Tathergang kann ich aus jetziger Sicht keine näheren Angaben machen“, berichtet Geschäftsführer Frank Martin.

Die Mitarbeiter fuhren anschließend zwar alle selbstständig nach Hause. Verarbeitet ist das Erlebte aber sicher noch nicht für alle. Die Bergung des Wagens aus der Halle dauerte bis in die frühen Abendstunden hinein an. Die Nachtschicht arbeitete wieder regulär.

Die Höhe des Schadens wird inzwischen auf etwa 100.000 Euro geschätzt. cob

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