In Folge des Lockdowns im Frühjahr und der noch immer nachwirkenden Beschränkungen im In- und Ausland hat sich für 58 Prozent der Unternehmen die Ertragslage verschlechtert, teilt die Kammer mit. Nur acht Prozent verbuchten Verbesserungen. Dies habe zur Folge, dass 33 Prozent der Unternehmen Verluste ausweisen, nur 24 Prozent erzielen noch Gewinne.
Die Schlussfolgerung der Unternehmer-Vertretung: In keinem anderen Landkreis Südthüringens ergeben sich derartig dramatische Werte.
"Die auf den Weg gebrachte außerordentliche Wirtschaftshilfe scheint auskömmlich zu sein. Sie muss bis Mitte Dezember verfügbar sein und unbürokratisch bereitgestellt werden. Nur dann haben Unternehmen, die von den Schließungen direkt oder indirekt betroffen sind, eine wirkliche Chance, das Jahresende zu überstehen", erklärt Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.
Dauerhafter Einbruch?
Bereits ohne die aktuellen Beschlüsse zeigen die Umfrageergebnisse eine schwache Dynamik, die weit ins nächste Jahr hineinreicht. So planen nur noch 65 Prozent der Unternehmen Investitionen - einschließlich der reinen Ersatzinvestitionen, die zum Erhalt des Kapitalstocks eigentlich jährlich erfolgen sollten. Neben Modernisierungsmaßnahmen setzt ein mit einem gegenüber dem Vorjahr auf 24 Prozent gestiegener Anteil der Unternehmen auf kostensenkende Rationalisierungsinvestitionen. Einige Krisengewinner gibt es natürlich auch, merkt die IHK an: 16 Prozent der Betriebe planen Erweiterungsinvestitionen.
Auf dem Arbeitsmarkt läuft der einstige Südthüringer Champion Gefahr, seine Position zu verlieren. Ebenso wie vor einem Jahr gehen per Saldo acht Prozent der Unternehmen von einer sinkenden Mitarbeiterzahl aus. Das ist zum einen dem Pandemiegeschehen geschuldet. Für eine geringere Nachfrage werden weniger Mitarbeiter benötigt. Zum anderen ist es die Folge von Fachkräfteengpässen, die derzeit 56 Prozent der Unternehmen plagen.
Weitere wichtige Risiken stellen das Corona-Virus mit einem Anteil von 75 Prozent der Unternehmen und die Inlandsnachfrage mit 62 Prozent dar, so die IHK-Studie.
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