Sonneberg/Neuhaus Komet gesichtet: "Geht in Deckung aufn Berg"

Den Kometen Neowise beobachtet unser Leser André Uebelmann über den Straßenberg bei Rauenstein. Auf seiner Aufnahme sind links unten die Lichter der Triniushütte zu sehen. Foto: André Uebelmann Quelle: Unbekannt

Der Komet Neowise erreicht dieser Tage den Punkt größter Nähe zur Erde. In und um Sonneberg hat er längst schon eine treue Fangemeinde.

 
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Der Komet Neowise hat im Sonneberger Land längst eine treue Fangemeinde. Für Himmelsfotografen wie André Uebelmann ist Geduld eine wichtige Tugend, um den richtigen Blick auf seltene Ereignisse zu erhaschen. Ein solches bietet nämlich der aktuell die Community bewegende Komet. "Auf einen Fehlschlag folgt dann endlich ein Erfolg", schrieb er vergangene Woche im sozialen Netzwerk Facebook, denn er hatte Neowise über der Rauensteiner Fellbergbaude mit seiner Fototechnik "erwischt".

Die Aufnahme, die er dankenswerterweise Freies Wort zur Verfügung stellte, zeigt den Gast aus den Tiefen unseren Sonnensystems mit prächtigem Schweif über dem Straßenberg in der Nähe des Frankenblick-Ortsteils Rauenstein. "Triniushütte Rauenstein: Geht in Deckung aufn Berg", schreibt Uebelmann, denn auf dem Bild sind links unten die Lichter der Ausflugsgaststätte zu erkennen. Uebelmann war nicht der Einzige, der hierzulande den Himmelsbegleiter im Fokus hatte und hat. Unser Leser Steffen Hofmann hatte Neowise am Nachthimmel über Sonneberg und Coburg im Richtung Norden beobachtet. Er bannte den Kometen einmal im Sonneberger Stadtteil Neufang und am Goldbergsee bei Coburg aufs Foto. "Man kann ihn mit ausgestrecktem Arm etwa Handbreit über dem Horizont mit bloßem Auge erkennen", schreibt er und stellt fest, es sei auf jedem Fall wert aufzubleiben. Und in Neuhaus am Rennweg hatte Wetterbeobachter Rüdiger Manig das Glück gelungener Aufnahmen.

Der Komet C/2020 F3 wurde am 27. März im Rahmen des Projekts Neowise (Near-Earth Object Wide-field Infrared Survey Explorer) mithilfe des reaktivierten Weltraumteleskops Wise am Südhimmel entdeckt, im Sternbild Puppis (Achterdeck des Schiffs). Den sonnennächsten Punkt seiner Bahn, das Perihel, durchlief er am 3. Juli . In Mitteleuropa ist der Komet seit Anfang Juli schon mit bloßem Auge zu sehen, zunächst am Morgenhimmel im Nordosten, seit etwa einer Woche auch am Abendhimmel im Nordwesten.

Sollte jemand das Ereignis am sommerlichen Nachthimmel in und um Sonneberg verpasst haben, diese Woche stehen die Chancen gut, noch einmal einen Blick auf Neowise zu riskieren. Aktuell ist er im Sternbild Ursa Maior (Großer Bär) zu finden und am Donnerstag wird Neowise im geringsten Abstand die Erde passieren. ts

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