Sonneberg Freies-Wort -Paparazzi feiert 70.

Carl-Heinz Zitzmann. Foto: Privat

Auch an seinem runden Geburtstag ist Carl-Heinz Zitzmann mit seiner Kamera im Einsatz und hält die wichtigen Dinge im Bild fest.

 
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Sonneberg - "Was für eine Zahl", staunt er selbst. Doch sein Alter sieht man ihm nicht an. Die Arbeit mit den Menschen und vor allem seine liebste Beschäftigung - die Fotografie - haben ihn jung gehalten. Heute feiert Carl-Heinz Zitzmann seinen 70. Geburtstag.

Schon als Kind hatte er seine Liebe für das schöne Bild entdeckt. Nachdem er zum zehnten Geburtstag von seinen Eltern eine Kamera bekommen hatte, zog er so oft es geht los, um "alles zu fotografieren, was ihm vor die Linse kommt". Liebend gern hätte er genau das zu seinem Beruf gemacht. Doch leider hat es mit einer Fotografen-Ausbildung nicht geklappt. Das Handwerk eignete er sich später in mehreren Lehrgängen an der Fotografenschule in Potsdam an. Nach der Schule begann er seine Lehre als Baufacharbeiter. Kaum ausgelernt hatte er Glück. In einem Gespräch mit dem damaligen Redaktionsleiter Harald Barczyk kam man auf das Hobby zu sprechen. "Bring doch mal ein paar Bilder vorbei", bat er, und das tat Carl-Heinz Zitzmann prompt. Barczyk war so begeistert, dass er immer wieder neue Aufträge hatte. Mal der 1. Mai, mal das Neubaugeschehen im Wolkenrasen - die Palette war breit. Am Anfang fotografierte Carl-Heinz noch neben seinem Beruf, doch dann ergab sich die Chance, "nur noch" Fotograf zu sein. 1969 durfte er als freier Mitarbeiter in der Lokalredaktion von "Freies Wort " anfangen.

Egal wo etwas los war - einer war von da an immer dabei: Carl-Heinz Zitzmann. Seine offene und unkomplizierte Art kam bei den Leuten an. Gerne posierten sie so, wie er es sagte. "Menschen egal ob auf der Arbeit, bei Feiern oder privat habe ich schon immer am liebsten fotografiert", sagt er. Die eine oder andere Landschaften hielt er zwar auch im Bild fest ab, aber das eher nebenbei.

Bilder mit der Kamera festzuhalten, war jedoch nur ein Schritt. Im Gegensatz zu heute mussten diese auch noch entwickelt werden. In den ersten sechs Jahren hat Carl-Heinz das zu Hause in seinem heimischen Labor gemacht. Erst dann bekam er seine eigenen "Räumlichkeiten", in die er sich zurückzog und erst mit den fertigen Abzügen wieder verließ. Natürlich dauerte das seine Zeit, auch wenn die Redakteure noch so ungeduldig waren, mussten sie warten. Wenn Carl-Heinz aber dann mit den Bildern auftauchte, hatte sich das Warten gelohnt. Genau so wollte man die Illustration für den Text haben. Mit der Digitalfotografie entfiel die Arbeit in der Dunkelkammer. "Aber dafür musst du auf andere Dinge achten", weiß der erfahrene Fotograf. Einfach draufdrücken ist nicht.

Wo Carl-Heinz Zitzmann auftaucht, weiß jeder, dass die Presse dabei ist. Schon einige Jahre Rentner hätte er eigentlich schon lange aufhören können. Aber daran denkt er noch lange nicht. "Solange es mir noch Spaß macht und ich die Leidenschaft in mir spüre, mache ich weiter", ist er sicher. Redakteure und Leser sind darüber dankbar, denn ein Zitzmann-Bild ist eben doch etwas Besonderes.

"Bleib schön gesund, Carl-Heinz, und erfreue uns noch lange mit noch vielen schönen Fotos", wünschen ihm alle. nic

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