Zuschauer, die vom Drehweg aus den besten Blick auf Blaulichtspektakel suchten, holten sich somit bestenfalls eine kratzige Lunge ab infolge des dichten Qualms, der sich im Tal zwischen den Bergen breit machte. Insgesamt prägten aber weniger die Schaulustigen, als vielmehr betroffene Nachbarn die Szenerie. Den Feuerwehrlern wurden Getränke gegen den Durst gereicht, Zuspruch für die gute Arbeit der Retter war allerorten zu hören.
Wie Stadtbrandmeister Christian Schreiter zusammenfasst, hatten diese sich die Anerkennung redlich verdient. "Das war schon eine super-gute Leistung von Anfang an. Es konnte nicht nur das Nachbarhaus, sondern ebenso das betroffene Haupthaus gerettet werden. Das hätte alles ganz anders ausgehen können." Als Totalverlust muss hingegen das Nebengelass mit Werkstatt, Lager und Garage gelten. Zudem wird das Haupthaus wegen Rauch und Ruß für eine gewisse Zeit nicht nutzbar sein. Für die Familie wurde also eine Notunterkunft organisiert. Trost sprachen den Betroffenen die Notfallseelsorger zu.
Am Einsatz in der Altstadt waren unter der Führung von David Straube rund 70 Freiwillige aus den Wehren Sonneberg-Mitte, Ober- und Unterlind, Köppelsdorf und Malmerz beteiligt. Immerhin drei Feuerwehrler zog sich leichte Blessuren zu, nachdem sie sich in dem unwegsamen Gelände oder im Brandschutt verstolpert hatten. Seine besondere Hochachtung zollt Schreiter insbesondere den Atemschutzgeräteträgern, die im Innern des Gebäudes eine Ausbreitung des Feuers verhinderten. Angesichts der sommerlichen Hitze spricht der Stadtbrandmeister von einer enormen körperlichen Beanspruchung, weswegen die Trupps immer rasch ausgetauscht werden mussten durch "frische Kräfte". Für die Dauer der Löscharbeiten und der Brandwache sperrte die Polizei die Durchfahrt in die Altstadt ab dem Marktplatz. Anwohner konnten mit ihren Fahrzeugen entsprechend nur noch bis auf Höhe des Oberen Grabens gelangen. Auf die Ursache des Feuers hatte die Polizei am Donnerstagabend noch keinen Hinweis. Die Ermittlungen beginnen erst.