Auf die Chroniker achten
Die Situation an der zentralen Abstrichstelle hat Franke in seiner Funktion als Obmann des lokalen KV-Ablegers gut im Blick. Wie berichtet, wird diese seit Mitte März in Abstimmung mit dem Landratsamt vom DRK betreut. Rund 30 bis 40 Tests waren Ende vergangener Woche dort täglich zu nehmen und an die mit der Auswertung betrauten Labore einzusenden, schildert der promovierte Mediziner.
Vorm Hintergrund dessen, dass in diesen Tagen viele Menschen Antwort haben wollen auf die Frage, ob sie etwaig infiziert sind, appelliert der 50-Jährige an die Vernunft der Sonneberger: "Es geht selbstverständlich nicht, alle fünf Tage alle Landkreisbewohner durchzutesten. Dafür gibt’s schlicht die Ressourcen nicht, weder von den Helfern her, noch vom Material. Es macht übrigens auch theoretisch keinen Sinn, da so ein Test immer nur eine Momentaufnahme ist. Notwendig bleibt es jetzt die sozialen Kontakte einzuschränken, um die Verbreitung von Corona zu verlangsamen. Dabei braucht’s jeden Einzelnen. Daran muss man sich halten."
Als eigentliche Herausforderung, nennt es Franke die chronisch Kranken vor einer Infektion zu schützen. "Unser Gesundheitssystem muss weiter in der Lage bleiben all den Diabetikern, Herz- und Lungenkranken oder Krebspatienten den Zugang zur ärztlichen Versorgung offen zu halten. Das will vernünftig koordiniert sein", betont Franke, Internist, Allergologe und zugleich Experte für die medikamentöse Tumortherapie.
Hilfe bei der Diagnostik
Ein erstes Lob für die Einrichtung einer Fieberambulanz bekam das Facharztzentrum bereits am Dienstag von Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke. Dieser sprach in einer Telefon-Runde mit Journalisten von einem sehr guten Ansatz, um einerseits Engpässen bei niedergelassenen Ärzten vorzubeugen und andererseits engmaschig zu überwachen, wie sich die Situation in Einzelfällen entwickelt.
In diesem Zusammenhang kündigte Schmidtke für den Regiomed-Verbund an, niedergelassene Ärzten bei der Diagnostik ebenfalls zu unterstützen: "Wir wollen nicht erst abwarten, bis es gar nicht mehr geht, sondern dafür sorgen, dass die Patienten zum richtigen Zeitpunkt ins Krankenhaus kommen."
Wie berichtet, muss die Behandlung von Menschen, bei denen Covid 19 mit einem schweren Verlauf einhergeht, nicht nur über eine ausreichende Zahl an Beatmungsgeräten gewährleistet werden. Insgesamt hält der südthüringisch-oberfränkische Krankenhaus-Konzern zudem rund 450 Betten vor, die nicht nur auf intensivmedizinische Betreuung ausgerichtet sind, sondern ebenso auf eine durchgängige Überwachung des Zustands von Betroffenen.