Sonneberg/Neuhaus Einmal ausgeholfen und schon war es geschehen

Von Cathrin Nicolai
Jens Feick vor einem Feuerwehrauto seiner Mupperger Wehr. Foto: privat

Als sich beim Training eines Löschangriffs ein Kamerad verletzte, sprang der Jens Feick aus Mupperg ein. Das war vor 18 Jahren und genau so lange ist er Feuerwehrmann.

 
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Mupperg - Wie Jens Feick zur Feuerwehr kam, weiß er noch ganz genau. "Das war im Mai 2000", erzählt er. Damals trainierte die Mupperger Feuerwehr einen Löschangriff. Leider verletzte sich dabei ein Kamerad. Und nun? "Ohne den Mann geht es nicht", wissen die Feuerwehrmänner aus Erfahrung. Doch sie hatten eine Idee. "Wir klingeln bei Jens Feick", entschieden sie. Der 41-Jährige hatte kurz vorher bei einem Brand in Heubisch schon mal ausgeholfen. "Da hatte der Blitz in eine Scheune eingeschlagen und ich habe zur Absicherung des Einsatzes die Straße gesperrt", erinnert er sich. Dass es ein Sonntag war und noch dazu am Vormittag störte sie nicht. Hauptsache man konnte weiter trainieren. Und Jens Feick hatte Verständnis. "Klar springe ich ein", entschied er kurzerhand und machte sich auf den Weg. Dass genau dieser Einsatz sein Leben verändern sollte, ahnte er zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. "Hat er aber, denn genau seit diesem Tag bin ich in der Feuerwehr", sagt er. Dass es inzwischen 18 Jahre sind, mag er selber kaum glauben. "Aber es stimmt", rechnet er nach.

Hauptberuflich ist Jens Feick nach seiner Ausbildung als Klempner seit fünf Jahren im Bauhof seiner Heimatgemeinde tätig. "Das ist auch für meine ehrenamtliche Arbeit nicht ganz schlecht", ist der junge Mann sicher und verweist darauf, dass er sich in allen Ortsteilen gut auskennt. "Bei einem Einsatz kann das von großem Vorteil sein", meint er. Denn dann muss es in der Regel schnell gehen.

Bevor er seine Ausbildung zum Truppmann im Jahr 2002 in Angriff machte, ließ er sich die Arbeit eines Feuerwehrmannes von seinen Kameraden erst einmal langsam und sachlich erklären. Sehr geholfen haben ihm auch die Aufzeichnungen der Kameraden. "Da hat man das relativ schnell begriffen", schätzt er rückblickend ein. Nach der Truppmannausbildung schloss Jens Feick ein Jahr später die Ausbildung zum Maschinisten und 2005 zum Sprechfunker an. Seit 2007 ist er Truppführer und seit sechs Jahren Gruppenführer. Neben seiner aktiven Arbeit ist Jens Feick auch im Feuerwehrverein tätig und hier seit 2006 Vereinsvorsitzender. "Dafür konnte ich inzwischen auch meine Mutter und meine Frau begeistern", erzählt er. Feuerwehrarbeit also ganz in Familie. Seit 2013 ist er außerdem stellvertretender Ortsbrandmeister der Gemeinde Föritz.

Von seinen inzwischen zahlreichen, hauptsächlich kleineren Einsätzen sind ihm zwei ganz besonders in Erinnerung geblieben. "Zum einen das große Hochwasser in Heubisch, bei dem die alte Brücke zerstört wurde und zum anderen Rettung von Pferden, die in Mupperg in einen Swimming Pool eingebrochen sind", weiß er noch ganz genau. Die Arbeit in der Feuerwehr ist für ihn immer wieder aufs Neue faszinierend und interessant. Da sind zum einen die unterschiedlichen Einsätze, bei denen man helfen kann. "Und zum anderen die Kameradschaft", ergänzt er. Gerade in Situationen, in denen es um verletzte Personen geht, ist es gut, wenn man hinterher noch darüber reden kann. Beim Einsatz selber macht man seinen Job, tut das, was notwendig ist.

"Es ist ein wichtiges Ehrenamt, das meiner Meinung nach auch in der Bevölkerung gut angesehen ist", sagt er. Manchmal wünscht er sich jedoch ein kleines bisschen mehr Unterstützung. Schöne Worte und Orden würden da nicht viel helfen.

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