Das Paar kam nach dem Feuer zunächst in einer Wohnung im Haus einer befreundeten Familie unter. "Freunde und Familie standen uns so sehr zur Seite", betont Christina Bock. "Wir waren einfach sprachlos über diese Hilfsbereitschaft." Auch Jürgen Hayn pflichtet dem Dank seiner Lebenspartnerin bei. Den Feuerwehren aus Piesau und Lichte bezeugt er vollen Respekt. "Sie kamen später noch öfter vorbei, um nach dem Brandherd und nach uns zu schauen." Unterstützung haben die beiden ebenfalls von Uwe Scheler, Bürgermeister der Stadt Neuhaus am Rennweg, und von Ortsteiloberhaupt Holger Koch erhalten. Vor allem mit Blick auf den Bungalow der Lebensgefährten, für den man sich seitens der Stadt um einen Wasser- und einen Stromanschluss gekümmert hat - so, dass dieser dem Paar nun in der warmen Jahreszeit als Unterkunft dienen kann. Auch das leidige Problem mit den riesigen Sperrmüllmengen, die nicht an der Straße bereit gestellt werden konnten, wurde mit städtischer Hilfe gelöst.
Obendrein haben das Paar etliche Sachspenden erreicht. Und nicht nur das. Auch den Piesauer Heimatfreunden war es ein Bedürfnis, den beiden in der Not beizustehen. Da Jürgen Hayn in gewisser Weise schon lange zu Piesau dazugehört, wo er etwa als Mitglied des SV Piesau Schach spielt oder in seiner Passion als Musiker den Bürgern des Neuhäuser Ortsteiles so einige gesellige und gemütliche Stunden bescherte, haben die Heimatfreunde spontan den Entschluss gefasst, ihm und seiner Lebensgefährtin helfend zur Seite zu stehen. Und so überbrachten sie den vom Brand Geschädigten eine kleine finanzielle Zuwendung, verpackt in einem künftig hoffentlich zugleich Glück bringenden Sparschwein. Eine Zuwendung, die für das Paar gewiss eine kleine Stütze sein sollte. Ebenso wie das Geld, das über den Spendenaufruf vom Verein dieser Zeitung, "Freies Wort hilft", sowie von den Bürgermeistern Uwe Scheler und Holger Koch im Namen der Stadt Neuhaus und dem Ortsteil Lichte zusammengekommen ist.
1535 Euro sind auf dem Konto von "Freies Wort hilft" eingegangen. Ein Betrag, den das Hilfswerk dieser Zeitung auf insgesamt 2000 Euro aufrundet. Einer, der den Brandopfern in Kürze zugute kommen wird.
Jeden Tag waren Christina Bock und Jürgen Hayn seit dem Brand an ihrem ehemaligen Heim zugange. Zwischenzeitlich ähnelte das Umfeld ihres Hauses einem Flohmarkt. Überall hatten sie ihre ihnen gebliebenen Sachen ausgebreitet, um sie trocknen. Noch lange lag der Brandgeruch in der Luft. Nun müssen die beiden dabei zusehen, wie ihr einstiges Zuhause dem Erdboden gleichgemacht wird. Denn seit Dienstag sind die Abrissarbeiten in vollem Gange. Doch blicken die beiden zuversichtlich in die Zukunft. Ihr Plan lautet, auch die andere Hälfte des Grundstückes zu erwerben und dort, wo einst das Doppelhaus stand, einen Neubau zu errichten.