Sonneberg/Neuhaus Digitales Schwarzes Brett: Ausbildungsplatz per App finden

Tokjona Tusha

An der Staatlichen Berufsbildenden Schule Sonneberg wurde am Freitag das erste "Digitale Schwarze Brett" im Landkreis in Betrieb genommen.

 
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Sonneberg-Steinbach - Das "Digitale Schwarze Brett" (DSB) und die "IHK SchulApp für Südthüringen" sollen Schüler nicht nur über Vertretungsstunden informieren sondern auch für eine berufliche Ausbildung werben. Anlass zur Entwicklung des DSB-Projekts der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südthüringen ist die steigende Zahl der Einschreibungen an Hochschulen, obwohl der Bedarf an Hochschul-Absolventen abnimmt. Hinzu kommt die hohe Quote an Studienabbrechern. Um dem drohenden Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken und die Möglichkeiten im dualen Ausbildungssystem zu präsentieren wurde das DSB erstellt, welches aus einer App und einem großformatigen Flachbildschirmfernseher besteht. Die App steht für Android und iOS Geräte zur Verfügung. Jedem Schüler wird ein individueller Zugang eingerichtet. "Die App ist voll praktisch, man kann den Vertretungsplan von Zuhause aus sehen", so Luis Leuthäuser, Schüler an der SBBS. Für Interessierte erfolgt der Zugang über den separaten IHK-Login.

Digitales Schwarzes Brett: Bereits aktive Systeme

Staatliches Gymnasium Georgianum Hildburghausen

Staatliches Berufsbildendes Schulzentrum Hildburghausen

Staatliches Berufsschulzentrum Ilmenau

Staatliches Berufsbildungszentrum Meiningen

Staatliches Berufsbildungszentrum Schmalkalden

Staatliche Berufsbildende Schule Sonneberg

Hennebergisches Gymnasium "Georg Ernst" Schleusingen befindet sich in technischer Vorbereitung.

In der SBBS wurde ein Monitor mit integriertem PC eingerichtet. Auf diesen sind, genau wie in der App, der Vertretungsplan und Stellenangebote einheimischer Unternehmen sowie Informationen zur Berufsorientierung, über Messen und Verunstaltungen einsehbar. Der Informationskanal zwischen Schüler, Schule und regionaler Unternehmen soll durch das DSB verbessert werden. Das Projekt startete die Industrie- und Handelskammer Südthüringen (IHK) 2016 an staatlichen und beruflichen Gymnasien. Unter der Leitung von Jan Wallstein, Ausbildungsberater der IHK, sind mittlerweile sieben Schulen daran beteiligt. Und weitere sind in Vorbereitung oder Abstimmung. 52 Unternehmen mit 142 Ausbildungsberufen und 15 dualen Studienplätzen erreichen derzeit so rund 2 100 Schüler.

"Wir sprechen damit gezielt Abiturienten an und werben für eine berufliche Karriere in unseren Unternehmen", so Peter Traut, Präsident der IHK Südthüringen. Er will die Jugendlichen für eine duale Ausbildung begeistern, denn in diesem Bereich fehlt es an Fachkräften. "Nicht jeder muss nach dem Abitur studieren", fügt Traut hinzu. Ziel sei es, die Berufswahlkompetenz und die Zahl der Vertragsabschlüsse zu steigern. Durch die Einstufung im Deutschen Qualifizierungsrahmen (DQR) sind Aufstiegsfortbildungen wie zum Geprüften Industriemeister oder Techniker mittlerweile dem Bachelor gleichgestellt. Und der Technische Betriebswirt ist sogar dem Master gleichwertig. "Zum Erfolg führt eben nicht nur die Universität, sondern auch eine berufliche Ausbildung. Die Aufstiegs-Möglichkeiten sind vielfältig", betont HPT-Geschäftsführer Karl-Heinz Sladek in seiner Rede. Auch er hat in seinem Unternehmen in Neuhaus/Rwg. Probleme, den Fachkräftemangel zu decken.

Durch das DSB erhofft man sich mehr Bekanntheit der Ausbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten im dualen Ausbildungssystem. Die Schüler sollen merken, dass sie auch in heimischen Unternehmen eine berufliche Karriere machen können und hier in der Region ihre Zukunftsperspektiven sehen.

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