Eddy Krannich, der Pressesprecher der Polizeidirektion Saalfeld, spricht davon, dass es weder Hinweise auf einen technischen Defekt, noch auf Brandstiftung gebe. Die Ermittler der Kripo waren mehrmals in Bachfeld. Sie hatten Spürhunde für Brandmittel dabei und haben Proben genommen, die jetzt ins Labor geschickt wurden. "Die Ergebnisse haben wir noch nicht. Das kann bis zu zwei Monate dauern", sagt Krannich.
Solange können die Brands nicht warten. Sie wollen etwas tun, um ihre Ohnmacht in Schach zu halten. Seit Donnerstag ist der Brandort von der Polizei frei gegeben. Das heißt, die Brands können mit den Aufräumarbeiten beginnen. "Im Augenblick funktionieren wir nur", beschreibt Alexander Brand die Situation. Er steht in einem Haufen Geröll, das einmal ihre Scheune war. Steine, verkohlte Balkenstücke, der Rest eines Traktorreifens, nasses Stroh. Auf der gesamten Grundfläche der beiden Scheunen ist dieser Haufen mannshoch. Die Glut im Stroh war so heiß, dass auch nach einer 24-stündigen Wache der Feuerwehr, das Feuer noch einmal aufloderte. Am Mittwoch nach dem Brand und am vergangenen Samstag noch einmal. Alles Stroh ist jetzt verteilt, diese Gefahr ist nun gebannt. Damit Brandwache und Ermittler nicht von herunterstürzenden Steinen getroffen werden, mussten bis auf einen Giebel alle Wände oberhalb des Erdgeschosses abgerissen werden. Die Häuser in der Nachbarschaft blieben wie durch ein Wunder unversehrt. Ein paar Fenster sind gesprungen, ein paar Rollos beschädigt, aber die Flammen sind nicht übergesprungen.
Im Augenblick ist Alexander Brand abends körperlich so erledigt, dass er vor Erschöpfung einschläft. Sein Blick nach vorne sieht aber auch die Versicherungsfragen, die als nächstes geklärt werden müssen. Die Familie ist jetzt an einem Punkt, wo sie mit Handarbeit nicht mehr weiter kommt. Der Schaden an Haus und Hof wird die zunächst geschätzten 300 000 Euro bei weitem übersteigen, weiß Alexander Brand: "Unser größtes Ziel ist es jetzt diese Sachen zu klären."
Bachfelds Bürgermeisterin Christine Propst hilft der Familie bei der Wohnungssuche. Am besten wäre es, wenn Eltern und Großeltern darin Platz finden könnten. "Die Wohnung sollte möglichst in der Nähe sein", sagt sie. Und die Gemeinde hat ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet (IBAN: DE39 8405 4722 0304 1156 30, Gemeinde Bachfeld, Betreff: Spenden für Brandopfer ).
"Oma und Opa sind unsere größten Sorgenkinder", sagt der Enkel. Denn reden fällt ihnen allen zwar nicht leicht, aber es hilft. Und damit tut sich die älteste der drei Generationen besonders schwer. "Und unser Opa hat schon einmal so ein Feuer erlebt, bei dem der Hof, auf dem er groß wurde, niederbrannte", erzählt Enkel Alexander.
Nach dem letzten großen Brand in Bachfeld, dachte Alexander Brand "Hoffentlich passiert uns so etwas nie." Jetzt hat es das Anwesen der Familie erwischt. Und solange die Brandursache nicht klar ist, gibt es im Dorf Gerüchte, dass es sich um Brandstiftung handelt. Die Bürgermeisterin hofft, dass sich das nicht bewahrheitet. Die Angst geht jetzt um. "Wir wollen genau wissen, was passiert ist und wie", sagt Alexander Brand. Sonst bleibt das Ungewisse, das die Fantasie beflügelt.
Am liebsten würden die Brands ihr Haus wieder so aufbauen wie es war, oder zumindest so ähnlich. "Wir möchten, dass die ganze Familie, alle drei Generationen, wieder unter einem Dach wohnen", sagt der Enkel. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Jetzt steht erst einmal Weihnachten vor der Tür. Was sie sich wünschen? "Dass niemandem, egal wem, so etwas passiert."
Auch Freies Wort hilft der Familie Brand in Bachfeld. Wenn Sie die Familie und den Wiederaufbau unterstützen möchten, können Sie spenden: Freies Wort hilft e. V. Konto IBAN DE39 8405 0000 1705 0170 17 Stichwort: Bachfeld