Steinach Auf heißen Einsatz in Sackgasse folgt der Rückzug bei Eisregen

Eine ganze Reihe von Schwierigkeiten hatte Steinachs Feuerwehr beim Brandeinsatz am Steinheider Berg am Sonntagabend zu bewältigen. Dies gelang. Zwar fiel das Nebengebäude den Flammen zum Opfer, doch blieb das Wohnhaus unbeschädigt.

 
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Steinach - Ein lichterloh in Flammen stehendes Holzhaus am Steinheider Berg löschte Steinachs Feuerwehr am Sonntagabend. Gegen 17.30 Uhr rückten die Retter aus. Ein Anwohner hatte zunächst noch versucht, das Feuer in dem 50 Quadratmeter großen Nebengelass, das er als Büro nutzt, einzudämmen - doch vergeblich. Wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung wurde der Mann später vom hinzugerufenen Notarzt vorsorglich untersucht. Dabei bestätigte sich glücklicherweise eine Verletzung nicht.

Sein Schuppen war indes nicht mehr zu retten. Meterhoch schlugen die Flammen aus der Hütte, als sich die Helfer zur Anfahrt aufmachten. Weithin sichtbar war die Feuersbrunst am Fuße des Fellbergs von der Innenstadt aus zu beobachten. Immerhin konnten die Brandbekämpfer durch den raschen Zugriff ein Übergreifen aufs unmittelbar angrenzende Haus gewissermaßen auf den letzten Pfiff abwenden. "Man muss sagen, dass der Besitzer fast schon Schwein gehabt hat. Einige Dachplatten sind verschmort am Wohnhaus, mehr nicht. Wenn wir nur etwas später gekommen wären, hätte das alles ganz anders ausgehen können", fasst Stadtbrandmeister Holger Jacob zusammen.

Für die rund 50 Einsatzkräfte aus Steinach, Lauscha, Neuhaus am Rennweg und Hüttengrund/Blechhammer waren es ansonsten ausgesprochen schwierige Rahmenbedingungen, bis sie die Dinge im Griff hatten. So liegt das betroffene Anwesen, erreichbar über einen Abzweig der Straße zum Silbersattel, an einer schmalen Zufahrt, die zunächst durch den Wald und dann durch eine Gartensiedlung führt. Nur eine Fahrspur war nutzbar für die schwere Technik. Auf ein leeres Tanklöschfahrzeuge das nächste gleich nachrücken zu lassen? Diese Option gab es in der Sackgasse nicht. Entsprechend schnell aufgebraucht war auch das mitgeführte Wasser. Zwar zapfte man die Trinkwasserleitung an, doch gab diese nicht genug Druck her, um aus vollen Rohren schießen zu können.

Zu beengten Verhältnissen und Problemen bei der Wasserversorgung kam, dass der eigentliche Einsatzort gut 20 Meter von der Aufstellfläche entfernt lag - eben oberhalb der Straße und mitten im Hang. Sich dorthin durch das verwinkelte Anwesen über eine schmale und steile Treppe mit Atemschutz auf dem Rücken und Spritze in der Hand einen Weg zu bahnen, "war schwierig", schildert Jacob.

Schneiteich angezapft

Derweil der Stadtbrandmeister vor Ort die Fäden in der Hand hatte, war es die Aufgabe des stellvertretenden Steinacher Wehrchefs René Leipold das Miteinander der nachalarmierten Wehren zu dirigieren. So bezog zum einen der Bereitschaftsdienst des Roten Kreuzes Position auf dem Silbersattel-Parkplatz. Ebenso wurde das Stadion zum Parkplatz für weitere Blaulichtfahrzeuge aus der Rennsteigregion umgewidmet.

Eine knapp 500 Meter lange Schlauchleitung kuppelten die Feuerwehrler schließlich vom Schneiteich der Skiarena zur Brandstelle, dies in stockfinsterer Nacht und dabei immer rechts oder links um die Fichten im Steilhang herum. Um 18.36 Uhr folgte die Entwarnung, kam die Botschaft "Feuer unter Kontrolle" über den Sprechfunk. Von der Laube waren zu diesem Zeitpunkt freilich nur noch verkohlte Reste übrig. Einen Eindruck von der Hitze, mit der man es zu tun hatte, vermittelte den Helfern der Blick auf eine teilweise geschmolzene Dachrinne.

Der Rückzug der Einsatzkräfte gestaltete sich ebenfalls als Herausforderung. Zwischenzeitlich hatte Eisregen eingesetzt und die Fahrbahn in eine spiegelglatte Fläche verwandelt. Damit alle Beteiligten sicher nach Hause gelangen, wurde der städtische Bauhof verständigt, der die Zufahrt ordentlich salzte. Die letzten Feuerwehrler - nachdem sicher war, dass keine Glutnester übersehen wurden - waren gegen Mitternacht zurück im Gerätehaus.

Die Polizei spricht nach einer ersten Inaugenscheinnahme von einem mutmaßlichen Schaden in Höhe von 30 000 Euro. Die Ermittler nahmen am Montag die Ursachenforschung auf. Möglicherweise, so hieß es, ist das Feuer beim Anschüren des Ofens ausgebrochen.

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