Steinbach-Hallenberg Thüringer Milchkönigin flößt Freizeitkickern Zuversicht ein

Erik Hande
Bürgermeister Markus Böttcher und die Thüringer Milchkönigin Luise Unger stießen am Freitag auf gutes Gelingen zur Bergdorf-EM an. Foto: Erik Hande

Wenn Freizeitkicker aus dem Haselgrund an der Bergdorf-EM teilnehmen, sieht Bürgermeister Markus Böttcher gute Chancen, die Region touristisch bekannter zu machen. Dem pflichtet die Thüringer Milchkönigin bei.

 
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Steinbach-Hallenberg - Viele Blicke aus Thüringen dürften sich vom 28. bis 30. August auf das kleine Dorf Staldenried richten. Dort, genau genommen im Örtchen Gspon, findet die Meisterschaft der Fußballer statt. In der 1920 Meter hoch gelegenen Ottmar-Hitzfeld-Arena kickten Freizeitsportler schon 2008 zur erstmals durchgeführten Bergdorf-EM. Diese wurde seitdem immer vor der "richtigen" Europameisterschaft, auch schon an anderen Orten, organisiert. Am 12. Juli hätte nun das Endspiel in London stattfinden sollen, doch corona bedingt wurde die EM bekanntlich auf 2021 verschoben.

Die Bergdorf EM, bei der die Steinbach-Hallenberger Elf Deutschland vertritt, rückten die Veranstalter von Juni auf Ende August. Dafür trainieren die Freizeitkicker. Vor einer Woche kam mit der Thüringer Milchkönigin Luise Unger prominente Unterstützung zum Sportplatz auf dem "Köpfchen". Weil Milch müde Männer bekanntlich munter macht, hatte sie etliche Liter von dem gesunden Getränk dabei und schenkte fleißig aus. Während die Kicker unter anderem bereits mit dem Landkreis im Gespräch sind, um die Prachtregion im schweizerischen Staldenried bekannter zu machen, unterstützt die amtierende Milchkönigin künftig das Team, um auf die Produkte aus der Thüringer Landwirtschaft aufmerksam zu machen. Denn die heimischen Landwirte seien zuverlässige Anbieter von gesunden Nahrungsmitteln.

Die Milch kommt so auch beim Fußball ins Spiel, denn eine gesunde Ernährung sollte für jeden ambitionierten Hobbyfußballer zum Alltag gehören. In diesem Sinn stieß Luise Unger aus Erfurt mit dem Kickern aus dem Haselgrund auf ein gutes Gelingen bei der Bergdorf-EM an. Vermutlich am ersten Abend des Turniers soll es vielleicht einen Thüringen-Abend geben, um auf den Freistaat, den Landkreis und den Haselgrund als interessante touristische Ziele aufmerksam zu machen. "Immerhin sind da stets viele Fernsehsender aus Europa vor Ort", wusste der Bürgermeister, da wolle man als Vertreter des Fußballlandes Deutschland gern auch auf Gebiete und Regionen wie Thüringen aufmerksam machen. Deshalb sollen neben der Thüringer Milchwirtschaft auch regionale Fleisch- und Wursthersteller, Brauereien und Anbieter von Spezialitäten in die Vorbereitungen einbezogen werden. "Steinbach-Hallenberg ist da ein Baustein in der Vermarktung", kündigte Böttcher an.

Auch die städtische Tourismus-Information ist bereits eingebunden, um Ideen zu entwickeln, wie die Region sich in den Schweizer Alpen präsentieren kann. Die Thüringer Milchkönigin fand die Idee der Bergdorf-EM jedenfalls interessant. Um diesen Titel tragen zu dürfen, musste Luise Unger sich übrigens auch einem Test stellen. Es waren Sachkenntnisse nachzuweisen, die von Futtermitteln bis zum richtigen Bestimmen von Milch reichten. "Es gilt schon, fachlich Ahnung zu haben", sagte sie.

Ihr dürfte das allerdings leicht gefallen sein, immerhin studiert die junge Frau derzeit Agrarwissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Etwa 30 Auftritte absolviert sie pro Jahr vor allem bei Hof- und Volksfesten, auf Messen und bei Kongressen. Der am Freitag war allerdings der erste nach den Corona-Lockerungen. Um so neugieriger war Luise Unger auf die Bergdorf-EM. Den Kontakt zu deren Veranstaltern hatte unter anderem Mirco Robus von "my art & more" hergestellt, der in der Region bereits mit dem "Talk im Thüringer Wald" bekannt geworden ist. Die Freizeitkicker werden jedenfalls erst einmal ordentlich trainieren, um Ende August fit zu sein. Allerdings ist in Corona-Zeiten der Termin noch in Gefahr. Denn der Gemeinderat in Staldenried hat sich am 26. Juni in einer Sitzung gegen die Durchführung der Bergdorf-EM ausgesprochen. So bleibt es noch abzuwarten, wann der Ball auf Europas höchstem Kunstrasenplatz rollt.

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bergdorfem.com

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