Schmalkalden Spendenwelle für kranken Max

Familie Roth ist überwältigt. 12 000 Euro haben die Leserinnen und Leser von Freies Wort/Südthüringer Zeitung für ihren krebskranken Sohn gespendet.

 
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Schmalkalden - Seit die Heimatzeitung vor zwei Monaten über das schwere Schicksal ihre jüngsten Sohnes Max berichtete, hat die Familie aus Möckers viel Hilfe erfahren. Aus dem Dorf und der Schule, von Freunden, Bekannten und örtlichen Vereinen. Auch der Hilfsverein von Freies Wort/Südthüringer Zeitung/Meininger Tageblatt reiht sich ein in die Reihe der Unterstützer.

Am Montag konnte Susann Schönewald, Redakteurin und Vereinsmitglied von Freies Wort hilft , einen Scheck in Höhe von 12 000 Euro an Karsten Roth und seine Tochter Melanie übergeben. 8267 Euro haben Leserinnen und Leser gespendet. In der Summe enthalten ist auch ein Teil der Einnahmen aus der Generalprobe zu "Carmen" im Meininger Theater. Den Restbetrag hat Freies Wort hilft beigesteuert.

"Wahnsinn. Einfach nur Wahnsinn." Der 52-jährige Familienvater kann seine Gefühle nur schwer in Worte fassen. "Wir sind überwältigt und sehr dankbar", sagt Melanie. Das Geld wird dringend gebraucht, für die Betreuung ihres kleinen Bruders, für Therapien, aber auch für die Eltern, die seit fast sieben Monaten - bei bleibenden Kosten - mit einem Verdienst auskommen müssen. Denn Mutter Katrin wacht Tag und Nacht am Krankenbett ihres Nesthäkchens. Anfangs in Meiningen, danach in Erfurt, jetzt in Hattingen und Essen. Ihr Mann versucht so oft wie möglich, die beiden zu besuchen.

Max, der im Krankenhaus seinen 16. Geburtstag feierte, kämpft sich seit Mai dieses Jahres ins Leben zurück. Die Diagnose Gehirntumor traf den begeisterten Fußballer und BVB-Fan, seine Eltern sowie die drei älteren Geschwister wie ein Hammerschlag. Von einem Tag auf den anderen war alles anders. Komplizierte Operationen und Chemotherapien liegen hinter Max. Vor einigen Wochen wurde er aus dem Klinikum Erfurt in eine Rehabilitationseinrichtung nach Hattingen verlegt. Von hier aus wird der 16-Jährige täglich nach Essen zur Bestrahlung gefahren, 30 Kilometer hin, 30 Kilometer wieder zurück. Fünf von 35 Behandlungen hat er hinter sich. Zwischendurch musste die Therapie unterbrochen und Max auf die ITS verlegt werden, weil der Körper streikte. Er bekommt viele Medikamente und wird für jede Bestrahlung in eine leichte Narkose versetzt, erzählt Vater Karsten. Er würde gern berichten, dass es seinem Sohn schon viel besser geht. Aber momentan geht es eher einen Schritt vor und zwei wieder zurück, sagt Schwester Melanie, wie ihre Mutter Krankenschwester, traurig. "Wir müssen viel Geduld haben." Ein Lichtblick richtet die Familie immer wieder auf. Der Tumor ist entfernt, weder das MRT noch das EEG zeigen Auffälligkeiten. Auch Fälle aus dem Umfeld machen Mut. Inzwischen haben die Roths viele ehemalige Patienten mit der gleichen Diagnose kennengelernt, die den Krebs erfolgreich besiegt haben und ins Leben zurückgekehrt sind.

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